Der 50. historische Weihnachtsmarkt in Mainz eröffnet am Donnerstag, dem 27. November mit einigen Änderungen. Wie die Stadt Mainz mitteilt, erwartet Besucher ein neuer Standort für das Weihnachtsdorf und ein weitestgehend stiller Weihnachtsmarkt. Grund dafür seien die Sanierung des Gutenberg-Museums und hohe GEMA-Gebühren für Musik und musikalische Auftritte.
Keine Musik im Jubiläumsjahr
Musik aus Lautsprechern oder ein musikalisches Bühnenprogramm wird in diesem Jahr, mit Ausnahme der Eröffnungsfeier, auf dem Weihnachtsmarkt fehlen. Laut Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) sind die inakzeptabel hohen GEMA-Gebühren der Grund. Zwar verkündete die GEMA vor rund vier Wochen einen Rabatt von 35 Prozent für Weihnachtsmärkte – dennoch hätte die Stadt für das verkleinerte Musikangebot wie im letzten Jahr dieses Mal rund 20.000 Euro zahlen müssen. „In Zeiten knapper Kassen ist das leider nicht leistbar“, so Matz.
Auf den sogenannten Winterzeitmärkten, die auf verschiedene Standorte im Stadtgebiet verteilt sind, sieht die Situation anders aus. Es wird vereinzelt Konzerte mit gemafreier Musik geben, zum Beispiel ein Blockflötenkonzert vom Peter-Cornelius-Konservatorium (PCK).
Das Weihnachtsdorf, das wegen der Bauarbeiten am Gutenberg-Museum vom Liebfrauenplatz auf den Fischtorplatz umzieht, wird jedoch ebenfalls still bleiben (wir berichteten). Dezernentin Matz erklärte: „Um die Anwohner zu entlasten, wird dort auf offenes Feuer und Musik verzichtet.“
Glühweinpreis bleibt stabil, Standgebühren steigen
Eine gute Nachricht für die Besucher: Der Preis für den klassischen Glühwein bleibt stabil bei rund vier Euro. Das bestätigten die Marktbeschicker (wir berichteten). Trotz gestiegener Standgebühren wolle man keine Preiserhöhungen im Jubiläumsjahr durchsetzen. Dank des Entgegenkommens der Stadt, zum Beispiel durch den 75 Prozent Rabatt auf Standgebühren zu Corona-Zeiten, könne man den Glühweinpreis größtenteils unverändert im Vergleich zum letzten Jahr halten.
Auch dieses Jahr werden wieder Karten für den Glühweinwalk an den üblichen Vorverkaufsstellen wie dem MainzStore verkauft. Für rund 26 Euro bekommen Karteninhaber Glühwein an mehreren Stationen – inklusive einer eigenen Tasse.
Für den Preis von fünf Euro wird dieses Jahr zudem eine spezielle schwarz-goldene Jubiläumstasse verkauft. Wie die Marktbeschicker zusagen, wird der Gewinn von drei Euro pro Tasse vollständig gespendet. Die Einnahmen gehen gleichermaßen an die Kinderkrebshilfe Mainz, die Pfarrer Landvogt-Hilfe und die Spendensammlung „Spiel der Herzen“ von Mainz 05.
Verschärftes Sicherheitskonzept mit mehr Zufahrtssperren
Seit Jahren werden die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Weihnachtsmarkt weiter ausgebaut. „Die Sicherheitslage hat sich nach dem Anschlag in Magdeburg geändert – wir müssen die Pkw-Zufahrten mehr im Blick haben“, sagt Fouad Yahia, Leiter des Mainzer Ordnungsamtes. Die Zufahrten zum Marktgelände werden demnach „fast hermetisch“ mit Pollern und Lastwagen-Reihen geschützt.
Weitere potenzielle Einfalltore für Autos seien dieses Jahr identifiziert und gesichert worden. Laut Fouad Yahia liegen jedoch keine Informationen vor, dass es eine besondere Gefährdung oder eine konkrete Bedrohungslage gibt. Die Kosten für das Sicherheitskonzept und den Sicherheitsdienst belaufen sich auf rund 200.000 Euro – die zusätzlichen Kosten für die Zufahrtssperren trägt ebenfalls die Stadt.
Ein geringeres Sicherheitsniveau haben hingegen die Standorte der „Winterzeitmärkte“. Gerade in Bereichen mit viel ÖPNV und Durchgangsverkehr würden Zufahrtsperren und eine Abriegelung laut Polizei wenig Sinn ergeben. Sie blieben natürlich nicht ungeschützt, fielen aber nicht zwangsläufig unter das erweiterte Sicherheitskonzept mit Zufahrtssperren. Generell entscheidet die Stadt, welche Veranstaltungen besonders geschützt werden sollen. Veranstaltungen mit mehr als 5000 Besuchern, die eine besondere Bedeutung oder überregionale Strahlkraft hätten, zählen laut Ordnungsdezernentin Matz hierzu.
Das Gelände des historischen Weihnachtsmarkts wird zudem wieder per Video überwacht. Dabei handelt es sich laut Matz um ein reines „Monitoring“, also eine Beobachtung der Besucherströme in Echtzeit. Hinweisschilder an den Zugängen weisen die Besucher darauf hin. Außerdem wird die Polizei in Uniform und in zivil auf dem Markt präsent sein.
Standorte und Öffnungszeiten
Der 50. Mainzer Weihnachtsmarkt wird am Donnerstag, 27. November, um 17 Uhr von Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) und Dezernentin Manuela Matz feierlich eröffnet. Die Stände haben bereits ab 11 Uhr offen. Zur abendlichen Feier wird der Musikverein Mainz Marienborn auf der Bühne spielen, während sich verkleidete Stelzenläufer von „Kryo und Azzurro“ durch die Menge bewegen.
Insgesamt 85 Stände, zwei Kinderkarussells und drei Maronenstände gibt es rund um den Marktplatz. Da die Standlizenzen für drei Jahre ausgestellt und erst letztes Jahr neu vergeben wurden, werden es im Jubiläumsjahr dieselben Stände wie 2024 bleiben. Die Toilettenanlagen sind umgezogen und befinden sich 2025 in der Liebfrauenstraße in Richtung Heugasse. Vier weitere Stände haben außer dem Winterdorf ebenfalls den Standort gewechselt.
Jeden Tag eröffnen die Stände ab 11 Uhr und schließen um 20:30 Uhr – freitags und samstags erst um 21 Uhr. Endgültig geschlossen haben die Stände auf dem historischen Weihnachtsmarkt am 23. Dezember um 19 Uhr. Anders ist es bei den Mainzer „Winterzeitmärkten“, die noch bis zum 30. Dezember offen sein werden. Sie befinden sich im Schloss-Innenhof, am Schillerplatz, vor dem Hauptbahnhof und am Hopfengarten sowie am Neubrunnenplatz.
