Nach Brückensprengung: Das war die Mainzer Alexander-M.-Patch-Brücke

Die Deutschen zerstörten ihre eigenen Brücken, die Amerikaner bauten sie wieder auf. Kurz nachdem die Rheinbrücke nach Kastel gesprengt wurde, stand bereits eine neue – zumindest provisorisch: die Alexander-M.-Patch-Brücke.

Nach Brückensprengung: Das war die Mainzer Alexander-M.-Patch-Brücke

Erst war es eine Schiffsbrücke, später eine feste Straßenbrücke: 300 Jahre lang hatte es ununterbrochen eine Verbindung über den Rhein von Mainz nach Kastel gegeben. Am 17. März 1945 sprengten die deutschen Truppen sie in die Luft – genau wie alle anderen Rheinbrücken in Mainz. Es war die Zeit des Zweiten Weltkriegs, und die Amerikaner wollten die Stadt erreichen.

Was sie letztendlich auch schafften, trotz zerstörter Rheinüberquerung. Denn nur eine Woche später, am 26. März, stand eine Behelfsbrücke, auf der die Amerikaner auf die andere Rheinseite gelangten. Errichtet wurde die Pontonbrücke einen halben Kilometer von der Ursprungsbrücke entfernt, in Verlängerung zur Kaiserstraße. Sie bestand aus Schwimmkörpern, die auf dem Rhein eine Art Steg bildeten.

Drei Monate Bauzeit

Mit dem Bau einer stabileren Rheinbrücke begannen die Amerikaner dann im Herbst. Diese war zunächst als Behelfsbrücke geplant, bestand aus Stahl und Holz und ruhte auf fast 30 Stützen. Nach drei Monaten war sie fertig und wurde im Januar 1946 eingeweiht: die Alexander-M.-Patch-Brücke.

Über vier Jahre lang stand die Alexander-M.-Patch-Brücke. Danach galt sie als nicht mehr sicher. Parallel dazu wurde bereits an einer festen Rheinbrücke gebaut und am 15. Mai 1950 als Theodor-Heuss-Brücke in Betrieb genommen. Zwölf weitere Jahre dauerte es, bis sowohl die Schiersteiner als auch die Weisenauer Brücke fertiggestellt und genutzt werden konnten. Mit deren Inbetriebnahme am 12. Dezember 1962 konnte die Alexander-M.-Patch-Brücke endgültig geschlossen und im Frühjahr abgebaut werden. Pläne, an ihrer Stelle eine zweite feste Rheinbrücke von der Mainzer Kaiserstraße nach Kastel zu errichten, wurden jedoch mehrfach verworfen – bis heute.

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