Heute vor einem Jahr erlebte Mainz einen traurigen Tag

Tödlicher Unfall und Messerattacke: Am 22. März vor einem Jahr ereigneten sich rund um die Mainzer Bahnhofstraße gleich zwei schlimme Vorfälle im Abstand von nur wenigen Stunden.

Heute vor einem Jahr erlebte Mainz einen traurigen Tag

Der 22. März 2022 war ein trauriger Tag für Mainz: Am Mittag starb ein dreijähriges Mädchen bei einem Unfall in der Parcusstraße. Davon unabhängig attackierte nur wenige Stunden später und keine 100 Meter entfernt ein 32-jähriger Mann mehrere Menschen mit einem Messer.

Um 12:26 Uhr fuhren das Mädchen auf einem Laufrad und ein Mercedes-Fahrer parallel auf der Parcusstraße Richtung Innenstadt. Die Dreijährige überquerte bei Grün die Straße, als das Auto abbog. Die Mutter war kurz vor dem Kind über die Straße gegangen. Die Dreijährige erlitt schwerste Verletzungen und starb kurze Zeit später an der Unfallstelle. Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehr wurden sofort alarmiert. Die Unfallstelle wurde gesperrt und Sichtschutzwände aufgebaut.

Ehemaliger Fahrschüler attackiert mehrere Menschen mit Messer

Während die Rettungskräfte noch vor Ort waren, passierte in unmittelbarer Nähe das nächste Unglück: Vor der Fahrschule am Alicenplatz attackierte ein damals 32-Jähriger seinen früheren Fahrlehrer mit einem Messer. Der Täter hatte offenbar die theoretische Fahrprüfung erst beim vierten Mal bestanden, auch durch die praktische Prüfung fiel er drei Mal durch. Zuletzt am 23. September – also ein halbes Jahr vor der Tat.

Um 15:08 Uhr stand der Fahrlehrer mit mehreren Kollegen draußen am Eingang der Fahrschule, als der Angreifer aus der Binger Straße von hinten auf ihn los ging. Ohne ein Wort zu sagen, zog er sein Messer und stach auf den Fahrlehrer ein. Der wurde so schwer verletzt, dass er laut SWR auch heute noch krankgeschrieben ist. Zwei Kollegen gingen dazwischen und wurden leicht verletzt.

Dass nicht noch mehr Menschen verletzt wurden, ist einem Mainzer Polizisten zu verdanken. Der Beamte stoppte den Täter mit mehreren Schüssen. Er konnte so schnell da sein, weil er wegen des tödlichen Unfalls noch vor Ort war. Der Fahrschul-Chef sagte damals gegenüber Merkurist: „Man muss da einerseits ‘leider Gottes’ sagen, aber andererseits ‘Gott sei Dank’, dass die Polizei da war.“

Dem schwerverletzten Angreifer wurde noch im Krankenhaus der Haftbefehl eröffnet. Ab Oktober musste er sich vor Gericht verantworten, Anfang Dezember dann das Urteil: Der Mann muss wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung für sieben Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.

Tödlicher Unfall: Unfallgutachten noch nicht da

Und bei dem tödlichen Unfall in der Parcusstraße? Wie der SWR berichtet, sind auch ein Jahr danach die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Laut Oberstaatsanwaltschaft fehle noch das Unfallgutachten.

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