Der Autozulieferer Stabilus plant einen weltweiten Stellenabbau, der auch den größten europäischen Standort in Koblenz treffen soll. Wie die Rhein-Zeitung berichtet, könnten dort bis zu 60 Arbeitsplätze wegfallen.
Demnach wolle der Spezialist für Kofferraum-Gasfedern weltweit 450 von 7.800 Arbeitsplätzen abbauen. Am Standort in Koblenz-Neuendorf, wo rund 1.500 Menschen arbeiten, seien laut Informationen der Zeitung 50 bis 60 Stellen in verschiedenen Verwaltungsbereichen wie Einkauf, Verkauf und Qualitätssicherung betroffen. Die Geschäftsführung gehe dort derzeit aktiv auf Mitarbeiter zu und unterbreite ihnen Abfindungsangebote.
Ein Sprecher von Stabilus teilte der Rhein-Zeitung mit, dass man sich noch in der Detailplanung für den Stellenabbau befinde und deshalb keine Zahlen nennen könne. Ziel des Transformationsprogramms sei es, „unsere Strukturen zu verschlanken, Prozesse zu vereinfachen und die Wettbewerbsfähigkeit von Stabilus langfristig zu stärken“. Es sei aktuell nicht geplant, dass Stabilus in Neuendorf Gebäude aufgebe.
IG Metall: „Können keine Mitarbeiter kündigen“
Die IG Metall Koblenz hat sich in die Debatte eingeschaltet. Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der Gewerkschaft, äußerte sich auf Anfrage von Merkurist Koblenz zu den Plänen. „Ich kann die Zahl von 60 Stellen in Koblenz, die wegfallen sollen, weder verneinen, noch bestätigen“, sagte Yener. Er betonte jedoch: „Aufgrund von bestehenden Vereinbarungen kann Stabilus keine Mitarbeiter kündigen.“
Für die Beschäftigten gebe es nun eine klare Entscheidung. „Die Mitarbeiter müssen sich entscheiden, ob sie beim Unternehmen bleiben wollen, dann müssen sie in die Gewerkschaft eintreten und genießen Schutz vor Kündigungen“, erklärt Yener. „Wer sich beruflich verändern möchte, wird versuchen den Preis hochzutreiben.“
Von konkreten Angeboten für Aufhebungsverträge habe Yener keine Kenntnis. Das Unternehmen Stabilus selbst äußerte sich auf eine Anfrage von Merkurist diesbezüglich bislang nicht.