Im Lahnsteiner Stadtwald ist am vergangenen Sonntag ein Wolf gesichtet worden. Wie die Stadt Lahnstein mitteilt, konnten mehrere Jäger das Tier während einer Drückjagd im Jagdrevier Spießborn I zweifelsfrei beobachten.
Die Jagd hatte das Ziel, die zunehmenden Schäden durch Wildschweine in den Wohngebieten von Lahnstein-Friedland und Friedrichsegen einzudämmen. Während des Treibens verbreitete sich ein Video unter den Teilnehmern, das die Anwesenheit des Wolfs bestätigte.
Um eine mögliche Konfrontation zwischen dem Wolf und den Jagdhunden zu vermeiden, wurde der Ablauf der Jagd angepasst. Der für die Region zuständige Wolfsbeauftragte wurde über die Sichtung informiert.
Ruhe bewahren und Abstand halten
Anlässlich des Vorfalls geben die Landesjagdverbände und die Jägerschaft des Hegerings Lahnstein Hinweise zum richtigen Verhalten bei einer Begegnung. Grundsätzlich zieht sich ein Wolf von selbst zurück. Wichtig sei es, ruhig stehen zu bleiben und sich nicht hektisch zu verhalten. Falls der Wolf nicht wegläuft, sollte man auf keinen Fall wegrennen, da dies seinen Jagdinstinkt auslösen könnte.
Stattdessen raten die Experten, Augenkontakt zu halten und sich langsam zurückzuziehen, ohne dem Tier den Rücken zuzudrehen. Man solle sich groß machen, die Arme heben und durch lautes Sprechen oder Klatschen auf sich aufmerksam machen. Hunde müssen unbedingt an der Leine geführt werden, da der Wolf sie als Bedrohung ansehen könnte.
Jede Sichtung sollte gemeldet werden
Nach einer Begegnung sollte die Sichtung den zuständigen Stellen gemeldet werden, etwa der Stadt, den Jagdpächtern oder dem Hegering. Dabei sind genaue Angaben zu Datum, Uhrzeit und Ort wichtig. Fotos oder Videos zur Dokumentation sollten nur aus sicherer Entfernung und ohne Annäherung an das Tier gemacht werden. Zuletzt wurde in der Region Koblenz am 4. November ein Wolf in Boppard gesichtet.