Der Bronze-Schimmer des Sommers 2024 ist wieder aufgefrischt. Zum zweiten Mal innerhalb von rund zwölf Monaten hat die Koblenzer Sprinterin Sophia Junk bei großen internationalen Leichtathletik-Meisterschaften eine Medaille gewonnen. Wie schon bei den Olympischen Spielen vor einem Jahr in Paris wurde die 26-Jährige jetzt auch bei der Weltmeisterschaft in Tokio Dritte mit der deutschen Staffel über 4 x 100 Meter.
Es ist herausragend, was sie seit Jahren leistet. Fast ein wenig klammheimlich hat sie sich an die deutsche und schließlich auch an die Weltspitze herangepirscht. Sophia Junk, am 1.März 1999 in Konz geboren, wo sie auch für die TG Konz startete, den Verein der Leichtathletiklegende Karl-Hans Riehm, Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles im Diskuswerfen.
Sportlehrer entdeckt Talent bei Bundesjugendspielen
Das Talent von Sophia Junk wird von ihrem Sportlehrer bei den Bundesjugendspielen entdeckt. Sie beginnt ihren Sport in der Heimat, in Konz. Nach einer Erkrankung ihres Trainers wechselt sie in das Sportinternat nach Koblenz, startet von da an bis heute für die LG Rhein-Wied, der die Stammvereine SG DJK Andernach, DJK Neuwieder LC, VfL Waldbreitbach und TG Oberlahnstein angehören.
Die Erfolge bleiben für die Sprinterin nicht aus. Bei der U20 Weltmeisterschaft 2018 im finnischen Tampere wird sie mit der deutschen 4 x 100 Staffel Goldmedaillengewinnerin. Das wiederholt sie 2021 bei der Europameisterschaft der U23. Wieder gewinnt Junk mit der Staffel.
Entwicklung führt in den Nationalkader
Sophia Junks Entwicklung führt unaufhörlich in den Nationalkader. 2024 gewinnt sie mit der deutschen 4 x 100 Meter Staffel der Frauen Bronze bei den Olympischen Spielen in Paris. Jetzt ist Sophia ganz oben angekommen, im Umfeld der Weltklasseläuferin Gina Lückenkemper. Sophia Junk bleibt ein Bestandteil der deutschen Erfolgsstaffel. Das soll sich auch bei der Weltmeisterschaft der Leichtathleten 2025 in Tokio zeigen.
Sophia Junk, die nach dem Abitur ein Studium bei der Landespolizei Rheinland-Pfalz aufgenommen hat, gehört 2025 endgültig zu den besten deutschen Sprinterinnen. Bei der WM in Tokio erreicht sie in ihrer Lieblingsdisziplin, den 200 Metern, das Halbfinale, wo sie in glänzenden 22,71 Sekunden überzeugt, auch wenn sie das Finale knapp verpasst.
Ganz nah dran an den schnellsten Frauen-Sprintstaffeln
Ihre große Stunde schlägt am 21. September 2025 im Olympiastadion von Tokio. Die deutsche 4 x 100 Meter Staffel zeigt einen überragenden Lauf, am Ende mit einer brillanten Gina Lückenkemper. Aber Sophia Junk auf Position drei ist kaum weniger überzeugend. Hinter den USA und Jamaika wird Deutschland Dritter, gewinnt Bronze und ist ganz nahe an den beiden schnellsten Frauen-Sprintstaffeln der Welt dran. So nah wie noch nie.
Und Sophia Junk, jetzt mit Bronze bei Olympia und WM belohnt und dekoriert, ist auf dem Olymp der Leichtathletik angekommen. Mit großer Beharrlichkeit und der inneren Überzeugung, es ganz weit nach vorne bringen zu können, gehört die junge Frau der LG Rhein-Wied heute zu den Besten. In der Staffel und vor allem auch über 200 Meter, wo sie in diesem Jahr in Dresden Deutsche Meisterin wurde. Mit ihren Erfolgen ist sie mit einem Schlag die erfolgreichste Leichtathletin im Rheinland geworden.
Es warten weitere Chancen
Sophia Junk, die inzwischen in Frankfurt trainiert, hat bei ihrem kontinuierlichen Aufstieg in die Weltspitze ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht – es warten in den kommenden Jahren weitere Chancen, diese Entwicklung fortzuführen.
Junk hat sich nie von Verletzungen und Rückschlägen wie einer Schulter-Operation im Frühjahr 2023 aus der Bahn werfen lassen. „Mein komplettes Trainerteam und ich haben immer an einem Strang gezogen“, erklärt die Deutsche Meisterin und WM-Halbfinalistin über 200 Meter.
Im Alter von 16 Jahren machte Junk mit dem Verlassen des Elternhauses in Konz und dem Umzug ins Koblenzer Sportinternat deutlich, dass sie es ernst meint mit der Leichtathletik. Es war der erste große Schritt, mit dem alles begann, was sie in den Jahren danach mit Medaillen bei U-Meisterschaften sowie jetzt bei den Großen in Paris und Tokio erreichte.