Ein Geschenk zum Stadtjubiläum: Anlässlich der 2000-Jahr-Feier im Jahr 1992 schenkte das Land Rheinland-Pfalz der Stadt Koblenz einen besonderen Brunnen. Dessen Mittelpunkt ist die sogenannte Historiensäule auf dem Görresplatz in der Altstadt. Geschaffen hat die 10,59 Meter hohe und 3,6 Tonnen schwere Bronzesäule der Bildhauer Jürgen Weber.
Krankheitsbedingt konnte Weber die 1,25 Millionen D-Mark teure Säule jedoch erst am 1. Juni 2000 fertigstellen und der Stadt übergeben. Seitdem erzählt die Historiensäule in zehn Bildern die bewegende 2000-jährige Geschichte der Stadt Koblenz von der Römerzeit bis heute.
Zehn Bilder für 2000 Jahre
Von unten nach oben stellt die Säule folgende Epochen und Ereignisse dar:
Bild 1: Römische Kastell-Siedlung
Bild 2: Krongut und Konferenzort
Bild 3: Vom Reich an Kurtrier
Bild 4: Kreuzzüge / Sklavenhandel
Bild 5: Blühende städtische Gemeinde
Bild 6: 30-jähriger Krieg / Hexenwahn
Bild 7: Französische Revolution
Bild 8: Preußische Epoche
Bild 9: Zerstörung 1944
Bild 10: Eine zukunftsorientierte Stadt
Gekrönt wird die Historiensäule von einem Weinschiff. Der Bereich des heutigen Görresplatzes war schon von den Römern besiedelt, wie archäologische Funde belegen. Im Mittelalter gehörte er zum Grundbesitz des Kastorstiftes, später zum Jesuitenorden. Im 19. Jahrhundert ging er schließlich in städtischen Besitz über.
Platz mit wechselnden Namen
Der Görresplatz wechselte im Laufe der Jahrhunderte nicht nur häufig sein Gesicht, sondern auch seinen Namen. Mal hieß er "Großer Platz", mal Paradeplatz, die Franzosen nannten ihn "Place verte". In der Gründerzeit hieß er "Goebenplatz". Seinen heutigen Namen erhielt der Platz 1946, in Erinnerung an den Koblenzer Publizisten und Historiker Joseph Görres.
Von 1884 bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stand an gleicher Stelle wie heute die Historiensäule das Goeben-Denkmal. Es war dem preußischen General August Karl von Goeben gewidmet, der von 1871 bis 1880 das VIII. Armee-Korps in Koblenz kommandierte.
