Der Zoo Neuwied stellt den Betrieb seiner Auffangstation für einheimische Wildtiere ein. Das teilt der Zoo mit. Grund dafür sind die gestiegenen Anforderungen an den Seuchenschutz.
Bisher hatte der Zoo parallel zum normalen Betrieb verwaiste und verletzte einheimische Vögel und Säugetiere aufgenommen, gepflegt und wieder ausgewildert. Die Tierpfleger hätten die Findlinge "jahrzehntelang neben dem Zoobestand" betreut, erklärt Vogelkurator Maximilian Birkendorf.
Vogelgrippe ist ganzjähriges Problem
Das sei nun nicht mehr möglich. Die Vogelgrippe sei mittlerweile ein ganzjähriges Problem, nicht mehr nur saisonal. Dazu kämen weitere Viruserkrankungen wie Usutu und West-Nil-Virus bei Wildvögeln. Auch die Gefahr von eingeschleppten Parasiten bestehe.
Stattdessen will der Zoo die Wildtierpflegestation Koblenz finanziell unterstützen. Eine erste Zahlung aus dem "Artenschutzeuro-Kontingent" sei bereits erfolgt. Die Koblenzer Einrichtung pflege mit "viel Fachkenntnis und in geeigneten Räumlichkeiten" verletzte und verwaiste Wildtiere.
Nicht jedes Tier braucht Hilfe
Birkendorf rät, vor dem Aufnehmen von Wildtieren immer erst mit einer Auffangstation Kontakt aufzunehmen. Nicht jedes Tier brauche tatsächlich Hilfe. Manche Jungtiere würden von ihren Eltern nur zeitweise allein gelassen.