Die neue Synagoge in Koblenz soll künftig die Adresse „Heinz-Kahn-Platz 1“ tragen. Um das zu ermöglichen, soll ein Teilbereich der Weißer Gasse nach dem langjährigen Vorsitzenden der jüdischen Kultusgemeinde umbenannt werden. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Stadtverwaltung hervor, über die der Stadtrat am Freitag (12. Dezember) entschieden hat.
Derzeit befindet sich der Bauantrag für die neue Synagoge und das Gemeindezentrum in Bearbeitung. Für diesen Prozess ist laut Stadtverwaltung die Vergabe einer Adresse zwingend erforderlich. Ohne eine Umbenennung würde das Gebäude die Adresse „Weißer Gasse 8“ erhalten, da sich der Haupteingang dort befindet. Ein politischer Antrag vom September 2023 hatte die Benennung nach Heinz Kahn angeregt, um eine repräsentative Adresse zu schaffen.
Nur ein Teil der Straße wird umbenannt
Der ursprüngliche Vorschlag, alle Straßen um den Bauplatz herum umzubenennen, wurde von der Verwaltung jedoch abgelehnt. Eine Umbenennung des südlichen Teils der Weißer Gasse sei für die dortigen Anwohner nur schwer zu begründen, heißt es in der Vorlage. Auch die Fischelstraße sei nicht geeignet, da von dort aus nur eine Seitenmauer des Synagogengeländes zu sehen ist.
Daher hat der Arbeitskreis Straßenbenennung beschlossen, nur den nördlichen Teil der Weißer Gasse bis zum Ende der Straße umzubenennen. Dieser Bereich grenzt direkt an den Haupteingang der zukünftigen Synagoge.
Ehrung für Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde
Mit der neuen Adresse soll Heinz Kahn geehrt werden, der lange Jahre Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde war. Auf seinen Doktortitel wird im Straßennamen bewusst verzichtet. Gemäß dem Regelwerk der Stadt Koblenz werden akademische Grade nur dann verwendet, wenn die Ehrung im direkten Zusammenhang mit dem Titel steht. In diesem Fall gehe es aber um Kahns Wirken für die Gemeinde, nicht um seine Tätigkeit als Arzt.