Name: Gears of War Reloaded
Genre: Action
Entwickler: The Coalition
Publisher: Xbox Game Studios
Plattform: PlayStation 5 (getestet), Xbox Series X|S (getestet), PC
Veröffentlichung: 26.08.2025
Preis: 39,99 Euro
2006 galt Gears of War als einer der exklusiven Vorzeige-Titel für die damals noch junge Xbox 360 von Microsoft: Unter der Leitung von Cliff Bleszinski (Cliffy B) lieferten die heutigen Fortnite-Macher von Epic Games ein technisch und spielerisch bemerkenswertes Sahnestück ab. Ob die brachiale Action und die markigen Sprüche auch heute noch begeistern können, verrät der Test!
Ein aussichtsloser Kampf
Den größten Kampf konnte Gears of War bei der Erstveröffentlichung nicht gewinnen: Aufgrund der expliziten Gewaltdarstellung verweigerte die USK eine Einstufung und die BPjM setzte das imposante Actionfest sogar auf den Index. Damit war das Spiel offiziell nicht in Deutschland erhältlich und durfte nur als Import unter der Ladentheke verkauft werden. Das änderte sich erst 2016 mit der Gears of War Ultimate Edition, die schließlich das USK18-Siegel erhielt und die Basis für die aktuelle Reloaded-Fassung darstellt.
Invasion humanoider Reptilien
Inhaltlich bleibt alles beim Alten: In der Rolle des zu Unrecht verurteilten Veteranen Marcus Fenix ballert man sich in der Kampagne zusammen mit zwei KI-Begleitern oder kooperativ mit einem Mitspieler via Splitscreen oder online durch die Horden der Locust, einer aggressiven Rasse humanoider Reptilien, die seit jeher die friedlichen Bewohner des Planeten Sera bedroht und vornehmlich in Tunneln unter der Erde lebt. Mit der so genannten Leichtmassen-Bombe wollen die Gears den Krieg ein für alle mal beenden, benötigen zur Kartografierung der verzweigten Tunnelsysteme aber noch eine Hightech-Komponente namens Resonator. Bis es soweit ist, liefert man sich aus der Schulteransicht zahlreiche Gefechte mit diversen Locust-Varianten von der einfachen Drohne bis hin zum XXL-Bossgegner und das sowohl in atmosphärisch gestalteten Außen- als auch Innenarealen.
Von Deckung zu Deckung
Von zentraler Bedeutung ist dabei nicht nur das Waffenarsenal mit Pistolen, Granaten und Gewehren wie dem coolen Lancer-Modell mit integrierter Kettensäge, sondern vor allem der Schutz hinter Mauern und Wänden. Gears of War ist in erster Linie ein Deckungs-Shooter, in dem man taktisches Vorgehen dem offenen Gefecht vorziehen sollte. Passend dazu darf man seinen Mitstreitern sogar Befehle erteilen. Allerdings agiert die KI insgesamt nicht sonderlich clever: Statt wertvolle Unterstützung zu erhalten muss man ihnen zu oft selbst zu Hilfe eilen. Trotz kleinerer Macken und ein paar Alterserscheinungen fühlt sich Gears of War aber selbst heute noch nach einem richtig guten Shooter an. Dafür sorgen vor allem die intensiven Feuergefechte sowie das abwechslungsreiche Leveldesign und die damals innovative Nachlade-Mechanik, mit der man die Magazine mit dem richtigen Timing schneller wechseln kann.
Gratis-Update für Ultimate-Besitzer
Genau wie in der Kampagne steht auch in den diversen Mehrspieler-Modi für bis zu 8 Spieler der Spielspaß auf der Tagesordnung – und das sogar plattformübergreifend. Nur technisch dürften vor allem Besitzer der Ultimate Edition etwas größere Fortschritte erwartet haben, doch wer bereits die digitale Version besitzt, hat das Upgrade auf die Reloaded Edition immerhin umsonst erhalten. Für Action-Fans auf der PlayStation ist Reloaded trotz der gestrichenen LAN-Unterstützung dagegen auf jeden Fall ein Gewinn: Sie dürfen zum ersten Mal in das Universum von Gears of War eintauchen und werden nicht enttäuscht!
Fazit: Klassiker mit Altersschwächen
Marcus Fenix und seine Gears haben es fast 20 Jahre nach ihrer Premiere immer noch drauf: Der Deckungs-Shooter der Xbox Game Studios begeistert trotz oder wegen begrenzter Areale selbst heute noch mit intensiven Feuergefechten, brachialen Nahkämpfen und gelungenen Tempowechseln – sei es in der kurzweiligen Kampagne mit optionalem Koop-Partner oder den abwechslungsreichen Gefechten bei den Mehrspieler-Modi. Trotzdem lassen sich angesichts mancher Mechaniken, dummer KI-Begleiter und der mitunter grausigen deutschen Lokalisierung manche Altersschwächen nicht verbergen. Während man auf Xbox und dem PC dank der Gears of War: Ultimate Edition das jüngste Reloaded-Remaster nicht unbedingt gebraucht hätte, haben vor allem Actionfans auf der PlayStation trotzdem allen Grund zum Jubeln: Zum einen muss man nicht länger neidisch zur Konkurrenz blicken und zum anderen spielt sich der modernisierte Epic-Klassiker dank Dualsense-Funktionen auf der Sony-Konsole sogar am besten!
Gears of War Reloaded ist geeignet für Spieler, die...
die Reihe bisher noch nicht kennen
sich gerne im Koop durchballern
intensive Mehrspieler-Gefechte lieben
Gears of War Reloaded ist weniger geeignet für Spieler, die...
immer noch bevorzugt im LAN zocken
große Technik-Sprünge erwarten
sich auf KI-Kameraden verlassen wollen
Alternativen: Warhammer 40K: Space Marine 2, Uncharted-Reihe, Bulletstorm: Full Clip Edition
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