Sterben könnte in Koblenz schon bald teurer werden! Der Eigenbetrieb Grundflächen- und Bestattungswesen der Stadt denkt über die Schließung oder Verkleinerung von Friedhöfen und eine Erhöhung der Gebühren nach.
Ziel der aktuellen Friedhofsentwicklungsplanung sei es, „die Belegungsflächen insbesondere auf die historischen Kernflächen zu reduzieren, um langfristig Unterhaltungskosten zu senken und Investitionen einzusparen“, heißt es in einer Unterrichtung der Verwaltung für den Stadtrat. „Darüber hinaus arbeiten wir aus Gründen der Kostendeckung bereits an einer Gebührenanpassung.“
Rheinland-Pfalz plant neues Bestattungsrecht
Hintergrund für die Pläne sind die aktuellen Trends bei Bestattungen und das vom Land geplante neue Bestattungsrecht. So seien bei den Bürgern derzeit Baumbestattungen „besonders gefragt“. Dabei sparen sich die Hinterbliebenen die aufwändige Grabpflege und einen Grabstein. Da die Landesregierung zudem plane, dass Urnen künftig nicht mehr auf Friedhöfen beigesetzt werden müssen, könnten in Zukunft „vermehrt Grabflächen ungenutzt bleiben".
Welche Friedhöfe geschlossen oder verkleinert werden könnten, lasse sich aber „zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beurteilen“, schreibt die Verwaltung weiter. Zudem sollen mehr Friedhofsflächen für muslimische und andere nichtchristliche Bestattungen auf den Friedhöfen eingerichtet werden.
Flussbestattungen in Koblenz denkbar
Denn die seit 2010 bestehende Friedhofsfläche für Muslime in Lützel reicht in Zukunft nicht mehr aus. Die Verwaltung stellt sich außerdem auf mögliche Flussbestattungen in Koblenz ein. Nach dem neuen Bestattungsrecht soll die Beisetzung der Asche Verstorbener künftig in großen Flüssen wie Rhein, Mosel, Lahn und Saar erlaubt werden.
Koblenz erscheine „als Stadt an Rhein und Mosel für mögliche Flussbestattungen besonders attraktiv“, heißt es im Papier für den Stadtrat. Deshalb wolle die Stadt schon bald mit den zuständigen Wasserbehörden besprechen, wie und wo solche Flussbestattungen in Koblenz durchgeführt werden könnten.