Mehr Einnahmen mit weniger Strafzetteln - so sieht die Bußgeld-Bilanz von Koblenz für 2022 laut dem Rechnungsprüfungsbericht der Stadtverwaltung aus:
Das Ordnungsamt verteilte 69.211 Strafzettel im sogenannten ruhenden Verkehr. Damit sind Knöllchen für Parken im Halte- oder Parkverbot gemeint. Das waren 7706 Fälle mehr als im Jahr zuvor.
2500 Fahrzeuge wurden wegen solcher Verstöße abgeschleppt. Das waren 136 Fälle mehr als 2021. Allein die Einnahmen aus den Abschlepp-Maßnahmen beliefen sich auf 468.000 Euro. Allerdings musste die Stadt ihrerseits 305.000 Euro an die Abschlepp-Unternehmen zahlen. Damit kostete jedes abgeschleppte Auto den betroffenen Halter im Schnitt 187,20 Euro.
Weniger geblitzte Raser
Außerdem verteilte das Ordnungsamt 22.726 Strafzettel für Verstöße im fließenden Verkehr, 10.411 weniger als 2021. Damit sind vor allem Fälle von Rasern gemeint, die geblitzt wurden. 7993 Fahrer gerieten in mobile Blitzerfallen, die die Stadt kurzfristig an unterschiedlichen Stellen aufstellt. 14.733 wurden von stationären Anlagen (z.B. auf der neuen Moselbrücke) beim Tempoverstoß erfasst. 9000 Euro musste die Stadt für die Wartung und Reparatur der Radarfallen ausgeben.
Die insgesamt 91.937 Verkehrsverstöße im ruhenden und fließenden Verkehr brachten der Stadt alleine 2,8 Millionen Euro ein. Damit kostete jedes Knöllchen die Autofahrer im Schnitt rund 30 Euro.
Trotz der gestiegenen Einnahmen macht die Stadt bei der Verkehrsüberwachung ein Minus von 674.000 Euro. Das lag vor allem an den hohen Personalkosten von 2,9 Millionen Euro und gestiegenen Portokosten für das Verschicken der Bußgeldbescheide.
Übrigens: In diesem Jahr rechnet die Verwaltung im Bereich der Verkehrsüberwachung mit Einnahmen von 3,4 Millionen Euro. Dafür müssen die Ordnungshüter wieder ordentlich Knöllchen schreiben...