Vor 43 Jahren: Erstes offizielles Frauen-Länderspiel der Geschichte fand in Koblenz statt

Vor über 40 Jahren schrieb die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in Koblenz Geschichte. Nach jahrelangem Verbot fand hier das erste offizielle Länderspiel statt – mit einem glanzvollen Sieg.

Vor 43 Jahren: Erstes offizielles Frauen-Länderspiel der Geschichte fand in Koblenz statt

Es war ein historischer Tag für den deutschen Fußball: Im November 1982 fand im Koblenzer Stadion Oberwerth das erste offizielle Länderspiel der deutschen Frauen-Nationalmannschaft statt. Zwölf Jahre, nachdem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sein Verbot für den Frauenfußball aufgehoben hatte, feierte das Team eine triumphale Premiere.

Jahrzehntelang war Frauen der organisierte Fußballsport untersagt. Der DFB hatte ihn 1955 vor allem aus angeblich medizinischen Gründen verboten. Dennoch spielten Zehntausende Frauen im Geheimen weiter und trugen sogar eigene Wettbewerbe aus. Erst am 31. Oktober 1970 hob der DFB das Verbot auf.

An einem trüben Tag in Koblenz sahen 5.100 Zuschauer, wie die deutsche Auswahl gegen die Schweiz antrat, denselben Gegner wie die Männer bei ihrem ersten Spiel nach dem Zweiten Weltkrieg. Die von Gero Bisanz trainierte Mannschaft errang auf dem Rasen, auf dem schon Legenden wie Fritz und Ottmar Walter gespielt hatten, einen glanzvollen 5:1-Sieg.

Talente aus der Region und eine tragische Wendung

Die damalige Startelf wurde von Spielerinnen der Übermannschaft aus Bergisch-Gladbach dominiert. Doch auch das Rheinland war stark vertreten: Im Tor stand Marion Feiden-Isbert aus Vallendar, und im Angriff spielte die erst 17-jährige Birgit Bormann aus Prüm, die als eines der größten deutschen Talente galt. Für ihren Verein, den SC 07 Bad Neuenahr, fuhren ihre Eltern sie mehrmals wöchentlich die 100 Kilometer zum Training.

Für Bormann folgten auf das Debüt in Koblenz sieben weitere Einsätze im Nationaltrikot. Doch der sportliche Druck forderte seinen Tribut. Ein Jahr nach dem historischen Spiel litt sie an schweren Depressionen – damals ein Tabuthema. Ihre Fußballkarriere endete, nachdem die Bild-Zeitung titelte: „Deutschlands beste Fußballerin landet in der Nervenklinik“. Später arbeitete sie als Übungsleiterin in Köln.

Der Beginn einer neuen Ära

Das Spiel in Koblenz war auch die Geburtsstunde einer weiteren Fußball-Legende. Eine junge Spielerin namens Silvia Neid wurde eingewechselt und überzeugte sofort mit zwei Toren. Später sollte sie als Bundestrainerin eine überaus erfolgreiche Ära im deutschen Frauenfußball prägen.

Was damals in Koblenz begann, hat sich zu einem festen und angesehenen Bestandteil des Sports entwickelt. Seither haben immer wieder Spielerinnen aus dem Rheinland wie Jutta Nardenbach und Celia Sasic zum Glanz der Nationalmannschaft beigetragen.