Fanszene der TuS Koblenz schließt sich Initiative gegen Pyro-Strafen an

Bestrafungspraxis der Verbände steht in der Kritik

Fanszene der TuS Koblenz schließt sich  Initiative gegen Pyro-Strafen an

Knapp 20 Fanszenen aus dem Südwesten Deutschlands fordern die Abschaffung von Verbandsstrafen für den Einsatz von Pyrotechnik in Fußballstadien. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die auf der Facebook-Seite des Oberligisten TuS Koblenz gepostet worden ist. Zu den Unterstützern gehört die „Nordkurve Koblenz“/TuS Koblenz 1911 e.V.

Die Fangruppen richten sich mit ihrer Forderung an die Regionalliga Südwest GmbH, beteiligte Landesverbände sowie den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL). Sie verlangen eine „konsequente Abschaffung der verbandsrechtlichen Bestrafung“ für den Einsatz von Pyrotechnik, sofern diese nicht missbräuchlich verwendet wird.

Wettbewerbsfähigkeit wird verschlechtert

In ihrer Kritik führen die Fans mehrere Punkte an: Die Strafen würden zunehmend wirtschaftliche Probleme für die Vereine verursachen und deren Wettbewerbsfähigkeit verschlechtern. Zudem würden Vereinsverantwortliche durch Lizenzvereinbarungen zur Annahme der Sanktionen gezwungen, was zu Interessenkonflikten führe.

Die Fanszenen bemängeln auch, dass der positive Einfluss von Pyrotechnik auf die Stadionatmosphäre keine Beachtung finde. Ebenso würden die Verbände ein „zunehmendes Sicherheitsempfinden“ beim Einsatz von Pyrotechnik und ausbleibende Verletztenzahlen ignorieren.

Fanszenen wollen neuen Weg einschlagen

Die Unterzeichner der Erklärung sehen sich als „Einheit aus Fanszenen“ und wollen im Austausch mit ihren Vereinen für die „Rechte und faire Behandlung von Fankultur“ einstehen. Sie fordern eine grundlegende Veränderung der Strafenpolitik der Verbände.

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Fangruppen von Vereinen wie dem KSV Hessen Kassel, dem VfR Aalen, dem SSV Ulm 1846, Eintracht Trier, TuS Koblenz, dem 1. FC Kaiserslautern, dem SV Darmstadt 98, dem Karlsruher SC und dem 1. FC Saarbrücken.