Rund 300 Menschen aus Politik, Justiz und dem persönlichen Umfeld haben am Freitag bei einer staatlichen Trauerfeier in der Basilika Sankt Kastor in Koblenz Abschied von Justizminister Herbert Mertin genommen. Der FDP-Politiker war am 21. Februar im Alter von 66 Jahren bei einer Veranstaltung in Koblenz kollabiert und überraschend gestorben.
„Wir alle sind zutiefst betroffen vom Tod ihres Mannes, ihres Sohnes, ihres Vaters“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) zu Beginn seiner Rede in Richtung der Familie. „Wir sind zutiefst betroffen vom Tod eines ganz besonderen Menschen und leidenschaftlichen Demokraten.“ Mertin hinterlässt eine Frau und vier erwachsene Söhne.
Trauerbeflaggung für Mertin
Für den Tag der Trauerfeier war an öffentlichen Gebäuden Trauerbeflaggung angeordnet worden. Unter den Trauergästen waren auch der designierte FDP-Generalsekretär Marco Buschmann und der chilenische Generalkonsul Cristóbal Bernardo Ortiz Salamovich. Mertin war 1958 im chilenischen Temuco geboren worden und lebte seit vielen Jahren in Koblenz. Bei der Trauerfeier wurden drei Lieder mit spanischem Text gespielt, darunter „Gracias a la vida“ (Danke an das Leben).
„Unser Land trauert um Herbert Mertin“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering. „Völlig unerwartet und viel zu früh wurde er von uns genommen.“ Als überzeugtem Demokrat habe es Mertin nie an Fairness und Anstand gemangelt. Auch Ministerpräsident Schweitzer lobte die Geradlinigkeit des Verstorbenen. „Er war ein Mann mit einem klaren Kompass.“ Er habe die Demokratie verteidigt, „mit einer Durchsetzungskraft, die man nicht unterschätzen sollte“.
„Humorvoll, aber auch geradlinig“
FDP-Fraktionschef Philipp Fernis erinnerte daran, dass Mertin stets auf Augenhöhe mit den Menschen gesprochen habe. „Er war humorvoll, aber eben auch immer geradlinig und ehrlich. Auch dann, wenn gerade diese Ehrlichkeit ein wenig unbequem war.“ Sein Humor sei ein elementarer Teil seines Wesens gewesen. „Er hat seine Aufgaben ernst genommen und konnte dennoch immer über sich selbst lachen.“
„Wir werden ihn vermissen, ich werde ihn vermissen“, sagte Schweitzer zum Abschluss seiner Rede. Man werde Mertin in Rheinland-Pfalz ein Andenken bewahren. „Adios, lieber Herbert Mertin.“