Touristen sollen bei Übernachtungen in Koblenz ab Oktober 2026 einen „Gästebeitrag" bezahlen. Mit den Einnahmen sollen tourismusnahe Leistungen der Stadt finanziert werden.
Lange Diskussionen im Stadtrat
Lange und oft hat der Stadtrat über die Einführung eine „Eintrittsgebühr" für Koblenzer Übernachtungsgäste diskutiert. Mal wurde eine „Betten-Steuer" ins Spiel gebracht, dann eine „Tourismus-Abgabe". Aber gegen jeden Vorschlag gab es Bedenken. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie die Einnahmen gezielt zur Förderung des Tourismus eingesetzt werden können und nicht in den Gesamthaushalt der Stadt fließen.
Erst ein Vorschlag der „Freien Wähler" für einen „Gästebeitrag" bringt nun den Durchbruch. Den sollen Übernachtungsgäste - wie in anderen Tourismusgebieten längst üblich - direkt im Hotel zusätzlich zum Zimmerpreis zahlen. Das Hotel oder der Ferienwohnungsbetreiber leitet das Geld an die Stadt weiter. Bei einer Gebühr von zwei Euro pro Gast und Übernachtung könnte die Stadt nach Schätzungen der „Freien Wähler" dadurch bis zu 1,8 Millionen Euro im Jahr einnehmen.
Einführung erst im Oktober 2026
Gegen die ursprünglich geforderte Einführung der Abgabe zum Beginn des nächsten Jahres hat die Verwaltung allerdings Bedenken angemeldet. Es müssten noch organisatorische, personelle und IT-Voraussetzungen geschaffen werden, um den Beitrag von den Gästen zu kassieren. Außerdem sei eine Einführung der Abgabe „in der touristischen Hochsaison nicht zu empfehlen". Stattdessen hält die Stadt den 1. Oktober 2026 für realistisch. Bis dahin will sich die Verwaltung von Experten beraten lassen, um „ein konsistentes, wirtschaftlich belastbares und rechtlich fundiertes Konzept" zu erarbeiten. Dazu gehört auch eine Satzung der Stadt, in der die Berechnungsgrundlage, die Beitragshöhe sowie Befreiungen und Ermäßigungen festgelegt werden. Für Januar plant die Verwaltung eine öffentlichkeitswirksame Fachveranstaltung für die Betriebe, die den Gästebeitrag einkassieren sollen.