Andernach: Rattenplage sorgt für Streit unter Nachbarn

In Andernach sorgt eine Rattenplage für Streit unter Nachbarn, die sich gegenseitig die Schuld geben.

Andernach: Rattenplage sorgt für Streit unter Nachbarn

In Andernach sorgt eine anhaltende Rattenplage für Unmut unter Anwohnern in der historischen Altstadt. Nach Aussagen der Betroffenen ziehen Fütterungen von Tauben durch eine Nachbarin die Tiere an, was zu erheblichen Schäden und gesundheitlichen Belastungen geführt habe. Die Stadt und der Kreis sind informiert, sehen jedoch keine rechtliche Grundlage für ein Verbot der Fütterungen.

Ein Video zeigt Dutzende Ratten, die sich in einem Innenhof ausbreiten. Sara Halimi und Regina Kröger, deren Familien von dem Problem betroffen sind, berichten von verwesenden Kadavern in Mauern, Madenbefall und hohen Kosten. Eine Nachbarin beziffert den finanziellen Schaden durch die Ratten auf über 21.000 Euro, unter anderem für Kammerjäger, Mietausfälle und bauliche Maßnahmen.

Ursache umstritten

Schuld sei laut Anwohnern eine Frau, die regelmäßig Tauben füttert. Sie weist die Vorwürfe zurück und vermutet, dass offene Mülltonnen der Auslöser seien. Auch die Stadtverwaltung sieht in der Fütterung eine mögliche Ursache und hat die Person gebeten, dies einzustellen. Laut der Stadt sei die Taubenfütterung inzwischen eingeschränkt, die Anwohner fordern jedoch ein verbindliches Verbot.

Stadt sieht sich nicht in der Verantwortung

Die Verwaltung erklärt, dass sie keine rechtliche Handhabe habe, ein Fütterungsverbot auszusprechen. Die betroffenen Nachbarn kritisieren dies scharf und werfen der Stadt vor, ihre Pflicht zur Gefahrenabwehr zu vernachlässigen. Sollte keine Lösung gefunden werden, kündigten sie rechtliche Schritte an.

Schädlingsbekämpfer bestätigen, dass die Rattenplage nicht nur in Andernach, sondern auch in umliegenden Städten wie Neuwied oder Koblenz ein bekanntes Problem sei. Sie warnen jedoch, dass die Ursache bekämpft werden müsse, da regelmäßige Giftköder allein keine dauerhafte Lösung bieten.