Nach dem Dreifachmord in Weitefeld (Kreis Altenkirchen) rechnet der Wiesbadener Kriminalpsychologe Rudolf Egg mit einer schnellen Festnahme des Täters. Das sagte der Professor der Deutschen Presse-Agentur.
Die Festnahme könnte laut Egg eine Frage von "nur sehr wenigen Tagen" sein. Der Experte geht davon aus, dass ein "Verzweiflungstäter" aus dem familiären Umfeld weniger Fluchtmöglichkeiten ins Ausland habe als beispielsweise ein Mitglied der organisierten Kriminalität.
Die Polizei schließt derzeit nicht aus, dass es mehr als einen Täter gegeben haben könnte. Allerdings deute vieles auf eine Tat im familiären Kontext hin.
"Das konnte ich mir nicht vorstellen"
Der Kriminalpsychologe erklärte zudem, dass schwere Gewalt mit familiärem Bezug nicht nur in Großstädten, sondern auch in Dörfern vorkomme. "Die Leute sagen dann reflexhaft: 'Das konnte ich mir bei uns gar nicht vorstellen'", so Egg. "In einer zweiten Welle aber heißt es oft: 'Die waren immer schon ein bisschen eigenartig'."
Für die knapp 2.300 Einwohner von Weitefeld sei es bei aller Brutalität wohl etwas weniger belastend, dass es sich vermutlich um eine Tat mit familiärem Bezug handele - und nicht etwa um einen Täter, bei dem "Kinder verschwinden". Die Polizei geht derzeit nicht davon aus, dass sich der oder die Täter noch in Weitefeld aufhalten.