Ein Bundespolizist aus dem Landkreis Neuwied ist vom Amtsgericht Düsseldorf wegen Raubes zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 50-Jährige seiner Ex-Geliebten die Handtasche und das Mobiltelefon geraubt hatte.
Als Bewährungsauflage muss der Beamte eine Geldbuße in Höhe von 1.200 Euro an ein Düsseldorfer Frauenhaus zahlen. Das Gericht blieb damit nur knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die zehn Monate auf Bewährung gefordert hatte. Der Verteidiger hatte auf Freispruch plädiert.
Der verheiratete Beamte hatte seiner Ex-Geliebten Ende April 2023 bei einem Treffen in Düsseldorf die Handtasche entrissen. Einen Tag später passte er die 46-Jährige in Neuss vor einem Bürogebäude ab, packte sie am Kragen und drohte, sie umzubringen. Der Vorfall wurde von Überwachungskameras aufgezeichnet und von Zeugen beobachtet.
Beamter erschien mehrfach nicht beim Gericht
Die Frau hatte im ersten Prozess ausgesagt, sie habe die Beziehung zu dem verheirateten Mann nach 14 Jahren beendet. Daraufhin habe er ihr nachgestellt. Der Beamte war zunächst mehrfach nicht zu Gerichtsterminen erschienen und wurde mit Haftbefehl gesucht. Der Prozess musste deshalb neu aufgerollt werden.
Der Bundespolizist ist derzeit bei gekürzten Bezügen vom Dienst suspendiert. Auf ihn wartet noch ein dienstrechtliches Verfahren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.