Steuerfahnder nehmen Influencer in Rheinland-Pfalz ins Visier – auch in Koblenz?

Das rheinland-pfälzische Finanzministerium geht verstärkt gegen Steuerhinterziehung durch Influencer vor. Es könnte sich um mehrere Hundert Fälle handeln.

Steuerfahnder nehmen Influencer in Rheinland-Pfalz ins Visier – auch in Koblenz?

Influencer geraten zunehmend ins Visier der Steuerfahnder - auch in Rheinland-Pfalz. Nach Informationen des SWR geht das Land gezielt gegen Steuerhinterziehung durch sogenannte Influencer vor.

Laut Ministerium könnte es sich dabei um mehrere Hundert Fälle handeln. Genaue Zahlen und ob auch Fälle in der Region Koblenz bekannt sind, wurden nicht genannt. Die Prüfungen richten sich gegen Content-Creators, die in sozialen Medien aktiv sind, Produkte bewerben und damit teilweise Millionen verdienen.

Millionenschaden in anderen Bundesländern

In anderen Bundesländern wurden bereits konkrete Zahlen bekannt: Allein in Nordrhein-Westfalen sollen Influencer den Fiskus um rund 300 Millionen Euro betrogen haben. Die dortigen Steuerfahnder analysieren aktuell ein Datenpaket mehrerer Social-Media-Plattformen mit 6.000 Datensätzen.

Auch Baden-Württemberg hat eine Sondereinheit für Steueraufsicht eingerichtet, die sich speziell mit Influencern befasst. Ergebnisse liegen dort allerdings noch nicht vor.

Abmeldung ins Ausland als Steuertrick

Ein häufiges Problem: Mit steigenden Umsätzen melden sich viele Content-Creators ins Ausland ab, um dem Finanzamt zu entgehen. Dubai sei dabei ein beliebtes Ziel, heißt es aus Nordrhein-Westfalen.

Ob jemand von den Steuerbehörden geprüft wird, hängt nicht starr von der Anzahl der Follower ab. Die Finanzämter prüfen zunächst die Aktivitäten auf verschiedenen Plattformen. Der Aufwand richtet sich unter anderem nach der Höhe möglicher Steuermehreinnahmen.