Meteorschauer über Koblenz: Mehr als 60 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen

Der August bringt wieder den jährlichen Sternschnuppen-Strom der Perseiden. In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreicht das Himmelsspektakel seinen Höhepunkt.

Meteorschauer über Koblenz: Mehr als 60 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen

Sterngucker in Koblenz und Umgebung sollten sich den 12. August rot im Kalender anstreichen. In der Nacht zum 13. August erreicht der Meteorschauer der Perseiden seinen Höhepunkt. Laut Experten könnten dann bis zu 60 Sternschnuppen pro Stunde am Himmel zu sehen sein.

Die Perseiden sind ein jährlich wiederkehrendes astronomisches Ereignis. Sie haben ihren Ursprung im Kometen 109 P/Swift-Tuttle, dessen Staubteilchen auf die Erdatmosphäre treffen. „Jede einzelne Sternschnuppe ist in Wirklichkeit ein Staubteilchen, das mit relativ großen Geschwindigkeiten auf die Erde trifft“, erklärt Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Diese Teilchen können Geschwindigkeiten von 30 bis 35 Kilometern pro Sekunde erreichen.

So entstehen die Leuchtspuren am Himmel

Wenn die Staubteilchen auf die Erdatmosphäre treffen, erzeugen sie Reibung mit den Luftmolekülen. Die Physikerin Liefke erklärt das Phänomen: Die Luft entlang der Flugbahn des Teilchens wird aufgeheizt und beginnt zu leuchten. Diese Leuchtspur nehmen wir als Sternschnuppe wahr. Von den Staubteilchen selbst bleibt am Ende üblicherweise nichts übrig.

Beste Beobachtungszeit in der zweiten Nachthälfte

Die optimale Zeit zur Beobachtung ist die zweite Nachthälfte. Das liegt daran, dass sich die Erde dann so gedreht hat, dass Beobachter direkt in den anfliegenden Kometenstaub hineinschauen können. Allerdings könnte in diesem Jahr der abnehmende Mond die Sicht etwas beeinträchtigen.

Hier habt ihr die besten Chancen

Experten empfehlen, einen wirklich dunklen Platz abseits des Siedlungslichts aufzusuchen. Besonders geeignet sind die Höhen von Mittelgebirgen wie dem Hunsrück, wo die Nächte dunkler sind als im Rheintal. Der Blick sollte dabei in Richtung Nordosten gerichtet sein.

Drei wichtige Tipps für Sternschnuppen-Jäger

  1. Zeit nehmen und Geduld haben: Die Augen brauchen etwa eine halbe Stunde, um sich vollständig an die Dunkelheit zu gewöhnen.

  2. Smartphone ausschalten: Jeder Blick auf den hellen Bildschirm verhindert die optimale Nachtsicht.

  3. Kein Fernglas nötig: Um die schnell verglühenden Schnuppen zu sehen, reicht der aufmerksame Blick mit bloßem Auge.

Nicht zu viel erwarten

Allerdings warnen Experten vor zu hohen Erwartungen: Die oft angekündigten 100 Sternschnuppen pro Stunde sind nur unter absolut optimalen Bedingungen zu sehen. Realistisch ist es, an einem guten Standort alle paar Minuten eine Sternschnuppe zu entdecken. Ein besonders starkes Perseiden-Jahr wird erst wieder für 2028 erwartet.

Der Name "Perseiden" kommt übrigens daher, dass die Sternschnuppen scheinbar aus dem Sternbild Perseus fallen. Tatsächlich stammen sie aber von dem Kometen, der nur alle 133 Jahre in unsere Region zurückkehrt.