Nach der Ankündigung des ZF-Vorstands, bis 2030 mehr als 500 Arbeitsplätze am Standort Koblenz abzubauen (Merkurist berichtete), haben sich Vertreter der IG Metall und des Betriebsrats am Freitag, 19. September, in einem Pressegespräch zu Wort gemeldet.
Der Betriebsratsvorsitzende Erdal Tahta zeigte sich tief besorgt über die Pläne. Trotz bestehender Standortvereinbarung sehe er Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven des Standorts Koblenz in Gefahr. „Die Ankündigungen lassen die Belegschaft verunsichert zurück“, sagte Tahta. Er warnte davor, dass ein Abbau in einzelnen ZF-Divisionen sich auf andere Bereiche auswirken und die Kostenstruktur am Standort verschlechtern könnte.
Entwicklung als Schlüssel
Besonders kritisch sieht Tahta, dass aktuell vor allem der Entwicklungsbereich betroffen sei. „Ohne Entwicklung kommen keine Aufträge und in der Folge keine Produktion“, erklärte er. Der Betriebsrat fordert ZF auf, zu abgeschlossenen Verträgen zu stehen und keine betriebsbedingten Kündigungen ins Spiel zu bringen.
Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz, forderte ein industriepolitisches Gesamtkonzept für alle ZF-Standorte in Deutschland. „Es macht keinen Sinn für Koblenz Maßnahmen zu diskutieren, wenn nicht klar ist, wohin der Konzern als Ganzes in Deutschland steuert und welche Rolle Koblenz darin einnimmt“, äußerte sich Yener.
Bedingungen für weitere Gespräche
Für weitere Gespräche stellen Betriebsrat und IG Metall klare Bedingungen: ZF solle bestehende Verträge einhalten, sich zum Standort Deutschland bekennen und ein Zukunftskonzept vorlegen, das den Beschäftigten Perspektiven biete. Sollte es keine verbindlichen Zusagen geben, kündigt die IG Metall weitere Maßnahmen an.