ZF Koblenz: Vorvereinbarung im Streit um Stellenabbau getroffen

Im Streit um den geplanten Stellenabbau am ZF-Standort Koblenz gibt es eine Einigung. Eine Vorvereinbarung soll den Weg für die Zukunft des Standorts mit mehr als 2000 Mitarbeitern ebnen.

ZF Koblenz: Vorvereinbarung im Streit um Stellenabbau getroffen

Im Konflikt um den geplanten Stellenabbau am ZF-Standort in Koblenz haben Arbeitgeber, Betriebsrat und die IG Metall Koblenz einen entscheidenden Schritt gemacht. Wie die Gewerkschaft mitteilt, wurde in dieser Woche eine Vorvereinbarung für das „Bündnis Koblenz“ geschlossen. Diese wurde der Belegschaft bei einer Betriebsversammlung am Donnerstag (27. November) vorgestellt.

Die Vereinbarung soll den anstehenden Umstrukturierungsprozess begleiten und eine langfristige Perspektive für den Standort schaffen. Beide Seiten verpflichten sich, die Herausforderungen im Dialog anzugehen und ein Zielbild für den Standort bis zum Jahr 2031 zu entwickeln.

Zielbild für 2031 soll entwickelt werden

„Mit der Vorvereinbarung haben wir einen wichtigen Schritt erreicht. Nun wird es darum gehen, die Restrukturierungspläne genau anzuschauen und Entwicklungsmöglichkeiten für den Standort aufzuzeigen“, erklärt Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz. Der geplante Stellenabbau sei damit zwar noch nicht vom Tisch, sagte Yener weiter. „Aber wir haben einen Weg definiert, diesen geplanten Abbau gründlich zu hinterfragen, Alternativen zu beraten sowie eine langfristige Perspektive für den Standort zu entwickeln.“

Die Erstellung eines neuen Zielbildes bis zum 30. Juni 2026 wird nun die zentrale Aufgabe sein. „Die kommenden Gespräche werden herausfordernd, aber auch entscheidend sein“, betont Holger Ehmann, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des ZF-Standorts mit aktuell mehr als 2000 Beschäftigten. „Wir müssen die aktuellen Zahlen und Pläne kritisch prüfen und gemeinsam mit der Belegschaft Alternativen zum Personalabbau entwickeln. Unser Ziel ist es, den Standort zukunftsfähig aufzustellen.“

Belegschaft bringt sich mit Ideen ein

Neben den Umstrukturierungsplänen steht am Standort auch die Ausgliederung der Entwicklungsabteilung für Fahrassistenzsysteme an, von der rund 300 Beschäftigte betroffen sind. Die Vorvereinbarung sichert zu, dass ZF gemeinsam mit Betriebsrat und IG Metall Überleitungsvereinbarungen abschließt, um gute Arbeitsbedingungen und Tarifbindung zu sichern.

Ein wichtiger Teil des Prozesses ist die Beteiligung der Belegschaft. Bereits Mitte Oktober sammelten Betriebsrat und Gewerkschaft Ideen der Mitarbeiter. Dabei kamen laut den Organisatoren viele Anregungen zusammen, darunter 232 Kommentare zu Projekten, die effektiver in Koblenz statt in „low cost“-Ländern bearbeitet werden könnten. Diese Vorschläge sollen nun in die Gespräche mit dem Arbeitgeber einfließen.