Stellenabbau bei Novelis in Koblenz: Mitarbeiter machen Angebot

Bei Novelis in Koblenz droht der Abbau von fast 200 Stellen. Die IG Metall-Mitglieder fordern nun den Ausschluss von Kündigungen und machen einen Vorschlag, um Jobs zu sichern.

Stellenabbau bei Novelis in Koblenz: Mitarbeiter machen Angebot

Die Mitglieder der IG Metall bei Novelis in Koblenz fordern von ihrem Arbeitgeber den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. Das hat die Gewerkschaft nach zwei Mitgliederversammlungen am Montag, 8. Dezember, mitgeteilt. Hintergrund ist ein drohender Stellenabbau am Standort Koblenz.

Um die Arbeitsplätze zu sichern, seien die Beschäftigten bereit, auf tarifliche Sonderzahlungen zu verzichten und diese stattdessen in zusätzliche freie Tage umzuwandeln. Dies solle als Brückenlösung dienen, falls andere sozialverträgliche Maßnahmen nicht ausreichen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen bei Novelis sind eine starke Gemeinschaft und bereit, füreinander einzustehen“, betont der Betriebsratsvorsitzende Denis Hammer.

Novelis hatte am 3. September 2025 bei einer Betriebsversammlung mitgeteilt, dass bis zu 197 Stellen am Standort Koblenz abgebaut werden könnten (Merkurist berichtete). Der Personalabbau sollte demnach ab Januar 2026 beginnen. Laut Betriebsrat und IG Metall sind diese Abbauziele aber bislang nicht abgestimmt. „Wir begrüßen jedoch, dass Novelis die im September angekündigte Abbauzahl von 197 Stellen weiterhin intern kritisch prüft und dafür noch einige Zeit einplant“, erklärt die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Antje Raczkowiak.

Zukunftstarifvertrag oder hohe Abfindungen

Das Ziel von Gewerkschaft und Betriebsrat ist ein Zukunftstarifvertrag. Dieser soll Investitionen, eine Perspektive für den Standort und Sicherheit für die Belegschaft verbindlich festschreiben. „Es macht keinen Sinn, den Weg mit Novelis zu gehen, wenn das Unternehmen nicht die notwendige Sicherheit bietet und Verantwortung für die Menschen und unsere Region übernimmt“, unterstreicht Ali Yener, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz.

Sollte Novelis nach der internen Prüfung dennoch auf Kündigungen bestehen, kündigt die IG Metall weitere Schritte an. „Dann werden wir einen Sozialtarifvertrag fordern, das heißt unter anderem hohe Abfindungen und spezielle Regelungen für IG Metall-Mitglieder“, sagte Yener. Ein entsprechender Vorratsbeschluss wurde auf der Mitgliederversammlung bereits gefasst. Man hoffe aber, eine Lösung ohne eine Tarif-Auseinandersetzung zu finden.