Der in Koblenz ansässige Autozulieferer Stabilus hat am Donnerstagabend ein weitreichendes Sparprogramm angekündigt. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen insgesamt 450 Arbeitsplätze gestrichen werden. Auch ZF kündigte an, zahlreiche Stellen zu streichen (wir berichteten).
Laut Stabilus soll das Programm die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sichern. Als Gründe für die geplanten Einschnitte nannte das Management ein schwieriges Marktumfeld. Belastend wirkten sich demnach ein schwaches weltweites Wachstum, anhaltend steigende Kosten und strukturelle Veränderungen in wichtigen Zielmärkten aus.
Standorte werden zusammengelegt
Der Stellenabbau wird voraussichtlich vor allem die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika sowie Amerika betreffen. Zudem plant Stabilus, Büro- und Produktionsflächen in Deutschland, den USA, in Singapur und Thailand zu verlagern und zusammenzuführen.
Stabilus, das sich auf die Herstellung von Gasfedern für Kofferräume spezialisiert hat, beschäftigte zuletzt weltweit knapp 7.800 Menschen. Das Unternehmen leidet schon länger unter einer schwächeren Nachfrage der großen Autobauer, die ihrerseits mit Absatzrückgängen zu kämpfen haben. Auch die Zollpolitik der USA macht dem Zulieferer zu schaffen.
Millionen-Kosten für Umbau
Die Kosten für den Umbau beziffert Stabilus auf 18 Millionen Euro. Aufgrund der entsprechenden Rückstellungen rechnet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September nur noch mit einem Konzernergebnis von 25 Millionen Euro – deutlich weniger als von Analysten erwartet. Der Umsatz soll hingegen wie geplant bei etwa 1,3 Milliarden Euro liegen.