Wer in Koblenz wohnt, kann sehr alt werden. Aber eine neue Statistik der Stadt zeigt: Je nach Stadtteil schwankt die Lebenserwartung um mehr als acht Jahre bei Männern und um sieben Jahre bei Frauen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung an Rhein und Mosel liegt bei 80,76 Jahren. Damit landet Koblenz auf Platz 50 unter den 100 größten deutschen Städten. Die Stadtverwaltung hat nun untersucht, wie stark die Lebenserwartung je nach Wohngebiet in Koblenz schwankt und ob sie mit der sozialen Situation der Bevölkerung zusammenhängt.
Ehrenbreitsteiner sterben früher
Das Ergebnis hat selbst die Stadt-Statistiker überrascht: Die Lebenserwartung weist je nach Stadtteil große Unterschiede auf. So haben männliche Neugeborene in Ehrenbreitstein nur eine Lebenserwartung von 75,2 Jahren. Dahinter folgen das Rauental mit 76,3 Jahren und Lützel mit 76,7 Jahren. Die höchsten Lebenserwartungen haben sie dagegen auf dem Asterstein mit 83,4 Jahren, in Arenberg und auf dem Oberwerth mit je 83,3 Jahren.
Auch bei Frauen große Unterschiede
Auch bei den Frauen sind die Unterschiede groß. Eine weibliche Neugeborene hat in Ehrenbreitstein eine Lebenserwartung von 81,7 Jahren, in Lützel 82,2 Jahre und in Neuendorf von 83,5 Jahren. Dagegen werden Frauen in Stolzenfels 88,7 Jahre alt, auf dem Kartäuser Flugfeld 88,1 Jahre und auf dem Asterstein 87,8 Jahre.
Zusammenhang mit sozialer Situation
Die Koblenzer Kommunalstatistiker sehen einen deutlichen Zusammenhang der Lebenserwartung mit der sozialen Situation der Einwohner. „In den Stadtteilen mit den höchsten Anteilen an Grundsicherungsempfängern ist die Lebenserwartung bei den Männern um mehr als fünf und bei den Frauen um mehr als drei Jahre kürzer als in den Stadtteilen mit den niedrigsten Werten des Armutsindikators“, heißt es in der Analyse der Verwaltung. Im Klartext: Wer arm ist, stirbt auch in Koblenz früher.
