Koblenz hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Viele Gebäude, die einst das Stadtbild prägten, existieren heute nicht mehr. Sie fielen Kriegszerstörungen zum Opfer oder mussten Neubauten weichen. Wir blicken zurück auf vier bedeutende Bauwerke, die Koblenz verloren hat.
Der Zentralplatz: Von der Kriegsruine zum modernen Zentrum
Der Zentralplatz entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Trümmern zerstörter Fachwerkhäuser. Vor dem Krieg stand hier unter anderem das 1827 errichtete Haus der Koblenzer Casinogesellschaft. In den 1960er Jahren wurde der eigentliche Zentralplatz mit Tiefgarage geschaffen, wobei auch die noch erhaltene mittelalterliche Stadtmauer weichen musste.
Am südlichen Ende entstand ein Gebäudekomplex, der zunächst von der französischen Besatzungsarmee, später von der Bundeswehr genutzt wurde. Im Osten wurde ein Warenhaus errichtet, das nacheinander von Quelle und Hertie betrieben wurde. Nach jahrelanger Verwahrlosung wurde der Platz Anfang der 2010er Jahre komplett neu gestaltet. Heute befinden sich hier das Einkaufszentrum Forum Mittelrhein und das Kulturgebäude Forum Confluentes.
Das Stadtbad: 46 Jahre Schwimmvergnügen
1966 wurde das Koblenzer Stadtbad neben der Balduinbrücke auf den Ruinen des im Krieg zerstörten Bassenheimer Hofes eröffnet. Die Baukosten betrugen damals 6,5 Millionen DM. Fast ein halbes Jahrhundert lang war es Trainingsort des SC Poseidon Koblenz und Austragungsort für den Schwimmunterricht vieler Innenstadtschulen.
Seit 2008 musste das Bad wegen seiner schlechten Bausubstanz überwacht werden. 2012 folgte die Schließung wegen Einsturzgefahr. Nach dem Abriss 2015 entstand an seiner Stelle die Wohnanlage "Weißer Höfe". Als Ersatz wurde Ende 2024 das neue Moselbad im Stadtteil Rauental eröffnet.
Die GEWA-Brücke: Symbol einer überholten Verkehrsplanung
Die Fußgängerbrücke verband einst den Zentralplatz mit dem GEWA-Warenhaus (Gemeinschaftswarenhaus). Sie stand für die damalige Ideologie der kreuzungsfreien Verkehrswege. Die Stadt erkannte jedoch später die Notwendigkeit ebenerdiger Übergänge, sodass die nicht mehr zeitgemäße Brücke schließlich 2004 abgerissen wurde.
Die Rhein-Mosel-Halle: Von der Stadthalle zum Kongresszentrum
1962 wurde die erste Rhein-Mosel-Halle als neue Stadthalle eingeweiht. Der viergeschossige Bau im Stil der 1950er Jahre beherbergte eine der größten Profanorgeln Deutschlands mit 71 Registern und 5674 Pfeifen. Der Architekt Wilhelm Neveling schuf einen modernen „Stahlbetonkubus mit einer zum Rhein hin wirksamen Vorhängefassade“.
Von 2010 bis 2012 wurde die Halle für 32 Millionen Euro komplett saniert und um einen 700 m² großen Tagungskomplex erweitert. Die ursprünglich auf 13 Monate angesetzte Bauzeit dehnte sich auf 30 Monate aus. Heute bietet der "Quasi-Neubau" 16 Veranstaltungsräume für bis zu 1400 Teilnehmer und eine Ausstellungsfläche von 1600 m².