Wie viele Gebäude in den Orten Bacharach, Oberwesel, St. Goar und St. Goarshausen leer stehen und weshalb – das wollten Forschende der Universität Koblenz herausfinden. Für ihre Untersuchung nahmen sie rund 3.400 Gebäude unter die Lupe, unterstützt von Bürgerwissenschaftlerinnen und Bürgerwissenschaftlern aus der Region.
Rund jedes zehnte Gebäude steht leer
Laut der Studie wird etwa jedes zehnte Gebäude in den untersuchten Mittelrhein-Gemeinden gar nicht oder nur noch teilweise genutzt – mehr als im bundesweiten Durchschnitt. Die leerstehenden Häuser befinden sich laut den Forschenden meist in zentraler Lage und sind häufig stark sanierungsbedürftig. Ein demografischer Wandel, Wegzug junger Menschen und der daraus entstehende Abwärtstrend in der Umgebung seien laut Studienleiter Jonas Birke mögliche Ursachen für diese Entwicklung.
Wissen aus der Bevölkerung als Schlüssel
Ein zentrales Element der Studie war die Einbindung von Bürgerwissenschaftlerinnen und Bürgerwissenschaftlern, die mit Ortskenntnis und historischen Informationen zum Zustand und zur Nutzung von Gebäuden beitrugen. Sie lieferten auch Ideen, wie leerstehende Immobilien künftig genutzt werden könnten – etwa als Wohnraum, Ausstellungsfläche, Co-Working-Space oder Vinothek.
Hoffnung durch BUGA 2029
Die Bundesgartenschau 2029 gilt für viele als Chance, Leerstand am Mittelrhein entgegenzuwirken. Der Stadtbürgermeister von St. Goar, Falco Hönisch, betont, dass die Stadt Leerstand nicht direkt bekämpfen könne, aber Unterstützung für neue Nutzungen leisten könne – beispielsweise durch erleichterte Genehmigungsprozesse. Ein Beispiel sei ein Hotelbetrieb, bei dem sich die Verwaltung aktiv eingebracht habe.