Die Kirche St. Mauritius prägt seit 1866 das Ortsbild von Rübenach mit ihrem 70 Meter hohen Turm, doch ihre Zukunft ist unsicher. Die Sanierung der Nordfassade und des Dachs wird auf mehr als 1,5 Millionen Euro geschätzt – eine Summe, die in Zeiten sinkender Kirchensteuereinnahmen kaum aufzubringen sei. Zudem hat das Bistum Trier ein Immobilienkonzept eingeführt, das pro Pfarrei nur die Förderung von zwei Gotteshäusern vorsieht. Ob St. Mauritius dazugehören wird, ist unklar.
In einer Sitzung des Rübenacher Ortsbeirats, an der 33 Interessierte teilnahmen, informierten Vertreter der Pfarrei „Koblenz links der Mosel“ über den aktuellen Stand. Die Pfarrei, die aus mehreren fusionierten Gemeinden besteht, umfasst insgesamt sechs Kirchen. Neben St. Mauritius ist auch die Metternicher Kirche St. Johannes sanierungsbedürftig, hier liegen die geschätzten Kosten sogar bei 2,5 Millionen Euro. Die anderen vier Kirchen der Pfarrei gelten als gut erhalten. Ein endgültiger Entscheidungsprozess steht jedoch noch aus, wie Hermann Störk vom Pfarrgemeinderat erklärte: „Wir stehen erst am Anfang einer Findungsphase.“
Um die Meinung der Gemeinde einzuholen, plant die Pfarrei eine Umfrage per Fragebogen. Auch die regelmäßige Nutzung der Kirche könnte über ihre Zukunft entscheiden. Pfarrer Herbert Lucas betonte, dass eine voll besuchte Kirche eher erhalten bleibt. Kritik an mangelnder Transparenz und der späten Einbindung der Öffentlichkeit wurde von den Teilnehmern der Ortsbeiratssitzung laut geäußert. Monika Sauer (CDU) schlug vor, sich verstärkt um Fördergelder, etwa von der Stiftung Denkmalschutz, zu bemühen.
Die Frage nach der Zukunft von St. Mauritius ist Teil eines umfassenderen Wandels: Seit Jahren sinkt der Anteil der Katholiken in Koblenz und damit die Einnahmen der Kirche. Während 45,7 Prozent der Rübenacher noch katholisch sind, fiel der Anteil in ganz Koblenz innerhalb von zehn Jahren von 49,5 auf 36 Prozent. Die Entscheidung über den Erhalt von St. Mauritius wird auch eine Signalwirkung für die anderen Kirchen in der Region haben.
