Das vergangene Sportjahr 2025 war für die Region Koblenz ein Jahr der Gegensätze. Während einige Athleten und Teams über sich hinauswuchsen, mussten andere herbe Rückschläge verkraften. Ein Jahresrückblick.
Leichtathletik: Sophia Junk überragt
2025 war ein Sportjahr ohne Olympia, aber mit herausragenden Weltmeisterschaften in der Leichtathletik und im Rudern. Und eine Sportlerin aus unserer Region überragte alle anderen: Sophia Junk, die Sprinterin von der LG Rhein-Wied. Wie bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris gewann sie bei der Weltmeisterschaft in Tokio die Bronzemedaille mit der 4x100-m-Staffel. In glänzenden 41,87 Sekunden und nur knapp hinter den USA und Jamaika. Es war auch das Jahr, in dem Sophia zum ersten Mal Deutsche Meisterin wurde. Bei den Titelkämpfen in Dresden gewann sie souverän über die 200-m-Strecke.
Rudern: Eine Enttäuschung für den Deutschland-Achter
Ganz anders und enttäuschend verlief der Saisonhöhepunkt für Jonas Wiesen von der Rudergesellschaft Treis-Karden. Als Steuermann des Deutschland-Achters schafften er und seine Kollegen nicht einmal das Finale. Nach dem vierten Platz bei Olympia 2024 und der Silbermedaille bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr war das ein herber Rückschlag für das deutsche Paradeboot.
Fußball: Solide Leistungen und traurige Abschiede
Die Frauen der SG 99 Andernach spielen in der 2. Fußball-Bundesliga eine gute Rolle. Im Vorjahr noch im Abstiegskampf, sind sie in der noch laufenden Spielzeit auf einem guten Mittelfeldplatz. Bei den Männern ist die Oberliga unverändert das Maß aller Dinge. Für die drei Koblenzer Vereine TuS, Rot-Weiß, Cosmos, für den FV Engers, die Eisbachtaler Sportfreunde und die neue Spielgemeinschaft Emmelshausen und Karbach bleibt der Aufstieg in die Regionalliga wohl weiter eine Utopie. Heinz Keuler, lange Jahre Vorsitzender des FV Engers, die Seele und das Herz des Vereins, ist in diesem Jahr verstorben. Und TuS Koblenz hat Walter Degen verloren, der drei Jahre Präsident des Vereins war.
Beständigkeit in der Bundesliga: Tischtennis und Kegeln
Manches bleibt und verändert sich kaum. Der TTC Grenzau gehört seit 1982 der Tischtennis-Bundesliga an und schafft den Klassenerhalt Jahr für Jahr mit Mühe. Die Zeiten, als Grenzau mit Grubba und vielen anderen Stars Deutscher Meister und Pokalsieger wurde und auch den Europapokal gewann, sind lange vorbei. Wo das große Geld ist, in Saarbrücken und Düsseldorf, da spielt heute die Musik. Im Januar 2026 wird Manfred Gstettner 90 Jahre. 1952 hatte er den TTC Grenzau in der 150-Seelen-Gemeinde gegründet und hinter Düsseldorf zum zweiterfolgreichsten in Deutschland gemacht.
Auch sie sind jetzt mehr als 20 Jahre in der Bundesliga: die Kegler der SK Münstermaifeld. Sie sind in der Region die führende Sportart.
Weitere Erfolge: Von Fechten bis Cheerleading
Im Fechten waren wir einmal ganz groß. Jetzt ist Peter Joppich, der fünffache Weltmeister und Dritte der Olympischen Spiele 2012 in London, als Trainer in Koblenz tätig. Da kommt Hoffnung auf. Als Sportstadt profitiert Koblenz auch davon, dass die Basketballer stabil in der zweiten Bundesliga spielen. Und Meisterglanz versprühen die Akteure des 1. SC Mayen-Koblenz, die 2025 die Snooker-Bundesliga gewannen. Noch grandioser ist die Vizeweltmeisterschaft von CheerForce Koblenz, den Cheerleadern der CTG. In Orlando errangen sie ihren größten Erfolg und faszinierten dabei mit tollen Programmen.
Fazit: Ein Jahr mit Höhen und Tiefen
Sophia Junk als Highlight, die Cheerleader als besonderer Tupfer – es war ein Sportjahr 2025, das kaum Platz zum Abheben bietet. Und doch gibt es Hoffnungsschimmer, die positiv stimmen.