Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat bei einem Besuch des Bundeswehrbeschaffungsamts in Koblenz eine Verbesserung bei der Abwehr von Spionagedrohnen in Aussicht gestellt. Zuletzt hatte es vermehrt Meldungen über gesichtete Drohnen über Bundeswehrstandorten gegeben.
„Drohnen zu fliegen, Drohnen loszuschicken ist das eine, sie abzuwehren, ein anderes“, sagte Pistorius am Donnerstag. Die Abwehr werde weiterentwickelt, Deutschland werde in Kürze einen besseren Stand erreicht haben. Das sei eine Herausforderung, die Deutschland mit allen Streitkräften der Welt teile.
Zudem solle die Bundeswehr leichter Zugang zu Drohnen erhalten. „Wir erhöhen die Stückzahl von bereits eingeführten Drohnen. Wir erleichtern den Zugang – das ist ganz wichtig – zu handelsüblichen Drohnen, auch in den einzelnen Verbänden der Truppe“, sagte Pistorius. Auch die Ausbildung werde angepasst.
Beschaffungsamt schafft „Turnaround"
Für das Beschaffungsamt in Koblenz fand Pistorius lobende Worte: Noch nie zuvor seien so viele Großprojekte auf den Weg gebracht worden wie 2023. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der vom Bundestag beschlossenen Vorlagen von 55 auf 97 gestiegen. „Das sind insgesamt Großprojekte in einem Wert von fast 60 Milliarden Euro in einem Jahr“, sagte Pistorius. Das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro sei nahezu komplett vertraglich gebunden.
Das Beschaffungsamt habe mal zu den „meist-gebashten“ Behörden gehört, sagte Pistorius. „Diese Zeit ist vorbei. Die Behörde hat den Turnaround geschafft.“
Pistorius kritisiert USA
Angesichts der jüngsten Äußerungen der US-Regierung äußerte sich Pistorius auch zur Verlässlichkeit der USA als Verbündete. US-Präsident Donald Trump knüpft die Hilfe der USA an den Zugang zu seltenen Erden aus der Ukraine. Außerdem bezeichnete er den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj als Diktator.
Zur US-Forderung nach Rohstoffen aus der Ukraine zog Pistorius einen historischen Vergleich heran: „Man stelle sich vor, Roosevelt hätte Churchill angerufen und gesagt: 'Wir helfen euch in eurem Freiheitskampf gegen die Nazis, nur wenn ihr uns die Hälfte eurer Kohleproduktion überschreibt.'", sagte er. „Ich will nur mal an diesem Beispiel deutlich machen, wie verrückt das gerade ist.“