Den Ausbildungsplatz gekündigt, das Studium als zu trocken empfunden: Was sich wie eine berufliche Sackgasse anfühlt, war für zwei junge Menschen aus der Region der entscheidende Wendepunkt. Ihre Geschichten zeigen, dass es manchmal einen zweiten Anlauf braucht und welche entscheidende Rolle die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen dabei spielen kann.
Auf Umwegen zum Ziel
Für Helena schien der Traum von der Ausbildung bereits geplatzt. Die angehende Industriemechanikerin wurde nach einem Jahr von ihrem damaligen Betrieb gekündigt. „Eigentlich hatte ich schon aufgegeben“, berichtet sie. Erst auf Drängen von Mutter und Freundin besuchte sie die Veranstaltung von der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen „Azubispots auf den letzten Drücker“. Dort traf sie auf Michael Thum, Personal-Chef der Antriebstechnik Saftig GmbH. Es folgten ein Vorstellungsgespräch am nächsten Tag und ein Praktikum in der Woche darauf. Helena überzeugte und ist heute, im dritten Lehrjahr, mehr als glücklich. „Ihre schlechteste Note ist eine Eins. Wir sind sehr stolz auf sie“, sagt Thum lachend.
Auch Niclas Weg war nicht geradlinig. Nach dem Abitur studierte er vier Semester Maschinenbau, doch das Studium war ihm zu theoretisch. „Es war mir einfach zu trocken. Ich erwarte mehr von meinem Beruf als im Büro zu sitzen und Rechnungen zu drucken“, erklärt er. Auf der Suche nach einer neuen Perspektive besuchte er Ausbildungsmessen wie die „Azubispots am Schloss“ und die „GO“ in Andernach, wo er ebenfalls auf Michael Thum traf. Im Praktikum überzeugte Niclas: „Mein Kollege sagte mir bloß: Michael, mach den Vertrag fertig, den brauchen wir!“, so Thum. Heute absolviert Niclas eine Ausbildung zum technischen Produktdesigner. „Niemand kennt diese Ausbildung wirklich, weil der Name so unhandlich ist“, sagt er, ist aber von seiner Wahl überzeugt: „Manchmal ist es besser etwas in der Hand zu haben und praktische Erfahrungen zu sammeln. Danach steht einem immer noch der Weg eines Studiums offen.“
Beide sind sich einig: Die Berufsberatung hat ihnen weitergeholfen und sie sogar auf ihren Umwegen in die passgenaue Ausbildung unterstützt.
Professionelle Unterstützung bei der Berufswahl
Die Geschichten von Helena und Niclas zeigen, wie wichtig Orientierungsangebote sind. „Manchmal passt es, manchmal eben nicht. Aber dafür gibt es die Beratungsangebote und Orientierungspraktika“, betont Personalleiter Thum. Für den Messebesuch hat er einen konkreten Tipp: „Es ist auf Messen in der Regel zielführender, wenn junge Menschen auf eigene Faust kommen. Mit ihnen führen wir sehr gute Gespräche – ähnlich wie mit Klassen, die von ihren Lehrkräften gut auf den Termin vorbereitet wurden.“ Genau hier setzt die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen an. Ein Team aus 30 Expertinnen und Experten unterstützt junge Menschen umfassend und kostenlos bei der Berufs- und Studienwahl.
Das Angebot reicht von der Analyse der eigenen Stärken über die Beratung zu passenden Ausbildungs- und Studiengängen bis hin zur Vermittlung von Ausbildungsplätzen. Auch Workshops für Studienzweifler und beruflich Unorientierte, digitale Elternabende und Informationen zu finanziellen Fördermöglichkeiten gehören dazu. Ziel ist es, jungen Menschen zu helfen, fundierte Entscheidungen für ihre Zukunft zu treffen.
Jugendliche, Eltern und Studienzweifler können sich über die Website der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen informieren und direkt Termine für Beratungsgespräche vereinbaren.
