Karneval ist nicht nur Olau, Helau und Konfetti, sondern auch ein Stück weit Obacht. Vom Hunsrück bis Koblenz und auch in der Region drumherum werden vielerorts zwischen Altweiber und Aschermittwoch Menschenmassen unterwegs sein. Nach den Anschlägen der vergangenen Monate bringt das für Sicherheitsbehörden Herausforderungen mit sich. Wie werden Züge und Narren geschützt und was sollten diese beachten?
Laut Innenministerium liegen derzeit zwar keine Erkenntnisse vor, die auf eine konkrete Gefährdung der Fastnachtsveranstaltungen hindeuten. „Dennoch ergibt sich aus der aktuellen Sicherheitslage, insbesondere im Kontext des Nahostkonflikts und des Krieges in der Ukraine, eine erhöhte abstrakte Gefährdung", teilte das Ministerium der dpa mit. Von Altweiberdonnerstag bis Fastnachtsdienstag werden mehr als 5.000 Polizeikräfte eingesetzt.
Niedrigschwellige Kontrollen angekündigt
„Um Besucherinnen und Besuchern ein unbeschwertes Feiern zu ermöglichen, wird die Polizei niedrigschwellig kontrollieren", kündigt die Polizei an. Es müsse auch mit anlasslosen Kontrollen gerechnet werden, gerade auch mit Blick auf Messerverbote. Die Erkenntnisse aus den Anschlägen der vergangenen Monate hätten zu einer Feinjustierung der ohnehin schon hohen Sicherheitsmaßnahmen geführt. Einzelheiten verrät die Polizei nicht.
Gut vorbereitet sieht sich die Koblenzer Polizei. Konkrete Angaben zu Einsatzkonzepten mache man aber nicht.
Tipps der Polizei für Feiernde
Die Polizei rät Feiernden, in Gruppen auszugehen und aufeinander zu achten. Getränke sollten im Blick behalten werden. Wer sich bedroht fühlt oder angegriffen wird, soll die Notrufnummer 110 wählen. „Alkohol ist eine der Hauptursachen für Gewalttaten und Verkehrsunfälle", warnt die Polizei. Wer trinkt, sollte öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis für den Heimweg nutzen.
In Koblenz bieten Polizei und Ordnungsamt am Rosenmontag eine „bunte Anlaufstelle" an. Dort stehen Einsatzkräfte für Rat und Tat zur Seite, etwa wenn jemand etwas verloren hat, ihm nicht gut ist oder er belästigt wird.
Üblicherweise komme es zu Karneval zu Taschendiebstählen sowie zu Streitigkeiten und Körperverletzungen, meist im Zusammenhang mit Alkohol, erklärt das Polizeipräsidium in Mainz. Dennoch hielten sich die Zahlen trotz hoher Narrenzahlen in den vergangenen Jahren in Grenzen.
Auf verdächtige Kostüme sollten Narren verzichten. „Kampfuniformen oder Verkleidungen, die Gewalt verherrlichen oder einem Terrorregime zugeordnet werden könnten, könnten Einsatzmaßnahmen auslösen", mahnt die Polizei. Auch von Anscheinswaffen wie täuschend echt aussehenden Schuss- und Stichwaffen rät sie ab. Deren Mitführen könne mit bis zu 10.000 Euro Bußgeld geahndet werden.