Havarie von Schubverband auf dem Rhein bei Boppard

Auf dem Rhein bei Boppard-Bad Salzig ist ein mit Steinen beladener Schubverband havariert. Durch ein gerissenes Tau bohrte sich ein Schiff in das andere, dessen Schiffswand aufgerissen wurde. Wasser drang ein, Verletzt wurde niemand

Havarie von Schubverband auf dem Rhein bei Boppard

Schubverband reißt auseinander

Bei einer Havarie eines mit Steinen beladenen Schubverbandes auf dem Rhein nahe Boppard-Bad Salzig ist eines der beteiligten Schiffe schwer beschädigt worden. Wie die Wasserschutzpolizei in St. Goar mitteilte, wurde die Schiffswand des Güterschubleichters auf einer Länge von etwa 50 Zentimetern aufgerissen. In der Folge drang Wasser in den Rumpf ein.

Der Schubverband war mit rund 2000 Tonnen Uferbausteinen beladen und hatte außerhalb der eigentlichen Fahrrinne geankert, als es zu dem Unfall kam.

Gerissene Taue führen zu Unfall

Nach Angaben der Wasserschutzpolizei rissen aus bislang unbekannter Ursache die Taue, mit denen die beiden Schiffe des Schubverbandes miteinander verbunden waren. In der Folge bohrte sich das Heck des sogenannten Güterschubleichters in den Bug des Güterschiffes.

Durch diese Kollision entstand der Riss in der Schiffswand. Die Besatzung reagierte umgehend und konnte den Wassereinbruch mit bordeigenen Pumpen und Materialien stoppen. Ein unkontrolliertes Sinken des Schiffes wurde so verhindert.

Was ist ein Güterschubleichter?

Ein Güterschubleichter ist ein Frachtschiff ohne eigenen Antrieb. Es wird von einem Schubboot geschoben und dient dazu, große Gütermengen effizient über Flüsse zu transportieren.

Bei Schubverbänden sind die beteiligten Einheiten mit starken Tauen und Kupplungen miteinander verbunden. Kommt es hierbei zu einem Versagen, kann dies zu gefährlichen Situationen führen.

Ein Schiff in Bingen, eines bleibt vor Ort

Eines der havarierten Schiffe wurde nach dem Vorfall an eine Notliegestelle bei Bingen verholt, wie die Wasserschutzpolizei weiter mitteilte. Dort sollen weitere Untersuchungen sowie Reparaturmaßnahmen vorbereitet werden.

Das zweite Schiff des Verbandes liegt weiterhin in der Nähe des Unglücksortes auf dem Rhein. Angaben zu möglichen Einschränkungen für die Schifffahrt lagen zunächst nicht vor. Auch Hinweise auf ausgetretene Betriebsstoffe oder eine Gewässerverunreinigung wurden bislang nicht bekannt.

Die Ermittlungen zur Ursache der Havarie dauern an.