Das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen hat einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Auch für angrenzende Gesellschaften wie Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und eine Servicegesellschaft wurden Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Das teilte das Krankenhaus am Montag mit.
Ziel sei es, das Verbundkrankenhaus mit den Standorten Franziskus Krankenhaus Linz und Krankenhaus Maria Stern Remagen sowie die MVZs und die Servicegesellschaft bei laufendem Betrieb wirtschaftlich neu auszurichten. Man wolle unter dem Dach der Angela von Cordier-Stiftung nachhaltige Lösungen finden, von denen die gesamte Region langfristig profitiere.
„Wir nehmen unseren regionalen Versorgungsauftrag sehr ernst und setzen alles daran, unsere Patientinnen und Patienten mit umfassender medizinischer Expertise zu behandeln", sagte Geschäftsführer André Tillmann. Für die Patienten ändere sich durch das Verfahren nichts: Der medizinische Betrieb laufe vollumfänglich und unverändert weiter. Bereits vereinbarte Termine fänden wie gewohnt statt.
Löhne und Gehälter sind gesichert
Die Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden seien während der vorläufigen Verfahren gesichert und würden von der Bundesagentur für Arbeit übernommen. Die Geschäftsführung bleibe voll handlungsfähig und könne gleichzeitig von zusätzlicher fachlicher Unterstützung durch Sanierungsexperten profitieren.
Die wirtschaftliche Situation vieler Kliniken in Deutschland sei angespannt. Neben nicht refinanzierten Tariferhöhungen und Teuerungen für Energie- und Sachkosten hätten die Häuser mit Fachkräftemangel sowie steigenden Kosten für Investitionen zu kämpfen. Zudem seien die wirtschaftlichen Ausfälle seit der Pandemie nicht überwunden.
Sanierungsexperten an Bord
Die auf Sanierung spezialisierte Kanzlei Eckert werde das Verfahren begleiten. „Die Sanierungsverfahren bieten nicht nur rechtlichen Schutz, sondern auch den notwendigen Freiraum, um zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen sowie strukturelle und wirtschaftliche Herausforderungen gezielt angehen zu können – und das, ohne den laufenden Betrieb zu gefährden", sagte Dr. Mark Boddenberg von Eckert.
Ziel sei es, die Sanierung in enger Zusammenarbeit mit der Angela von Cordier-Stiftung umzusetzen. „Wir als Stiftung werden unser Bestmögliches tun und das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen und die beteiligten Gesellschaften in dieser herausfordernden Zeit unterstützen", sagte Stiftungsvorstand Dr. Hartmut Münzel.