Wer durch die Rheinanlagen im Süden von Koblenz spaziert, dem fällt ein prächtiges Denkmal ins Auge: das Kaiserin-Augusta-Denkmal. Es steht im südlichen Abschnitt der Rheinanlagen und wurde 1896, sechs Jahre nach Augustas Tod, eingeweiht.
Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach war die Ehefrau von Kaiser Wilhelm I. und somit deutsche Kaiserin. Die Skulptur im Denkmal stammt vom Bildhauer Karl Friedrich Moest, das Denkmal selbst wurde von Architekt Bruno Schmitz geplant, der auch das Deutsche Eck in Koblenz entworfen hat.
Augusta ließ die Rheinanlagen anlegen
Kaiserin Augusta hatte eine besondere Verbindung zu Koblenz. In den 1850er Jahren hielt sie sich lange in der Stadt auf, da ihr Mann hier als Militärgouverneur residierte. Ab 1856 ließ sie die später nach ihr benannten Rheinanlagen als Landschaftspark anlegen und mit Statuen und Denkmälern versehen. Koblenz besuchte sie bis kurz vor ihrem Tod 1890 jedes Jahr.
Bereits acht Tage nach ihrem Tod kam im Koblenzer Stadtrat der Vorschlag auf, ihr ein Denkmal zu setzen. 1895 begannen die Bauarbeiten, ein Jahr später wurde das Denkmal eingeweiht. Die Gesamtkosten von über 120.000 Mark (heute über eine Million Euro) wurden größtenteils über Spenden finanziert.
Sitzende Skulptur der Kaiserin im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt des Denkmals steht die überlebensgroße Marmorskulptur der sitzenden Kaiserin im Alter von 70 Jahren. Sie ist in ein antikes Gewand gehüllt und blickt auf den Rhein. Flankiert wird die Statue von zwei Reliefs - eines zeigt die Gründung des Deutschen Roten Kreuzes, an der Augusta beteiligt war, das andere eine stilisierte Ansicht von Koblenz.
Zweimal musste das Denkmal bereits aufwendig saniert werden: 1979 und 2014. Heute ist es ein geschütztes Kulturdenkmal und Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
Wer sich für die Historie von Koblenz interessiert, für den lohnt sich ein Abstecher zum Kaiserin-Augusta-Denkmal auf jeden Fall. Denn es erinnert an eine Frau, die die Rhein- und Moselstadt entscheidend geprägt hat.
