Feuerwerk oder Drohnen? Diese Frage beschäftigt derzeit viele Städte - auch Koblenz. Bei "Rhein in Flammen" wird es in diesem Jahr erstmals beides geben. Doch was sind die Vor- und Nachteile der beiden Varianten?
Das spricht für Drohnenshows
Der größte Vorteil liegt im Umweltschutz: Während Feuerwerke Feinstaub produzieren und giftige Stoffe freisetzen, die Boden, Wasser und Luft verschmutzen, arbeiten Drohnen emissionsarm. Auch für Tiere sind sie weniger belastend - ein wichtiger Punkt, den der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland betont.
Die Koblenzer Grünen-Fraktion verweist zudem auf die zunehmende Brandgefahr durch Trockenheit im Sommer. Drohnen seien hier die sicherere Alternative. Ein weiterer Pluspunkt: Mit Drohnen lassen sich Symbole, Logos und sogar Schriftzüge an den Himmel zaubern.
Das spricht dagegen
Der Hauptkritikpunkt sind die Kosten: Eine Drohnenshow ist etwa doppelt so teuer wie ein klassisches Feuerwerk. „Das Problem ist das Budget“, sagt Thomas Fischer von Beisel Pyrotechnik. Für viele Veranstalter seien große Drohnenshows schlicht nicht bezahlbar.
Auch technisch gibt es Hürden: Drohnen reagieren empfindlich auf Wind und Regen. Zudem braucht es für beeindruckende Shows sehr viele Drohnen - eine Show mit nur 50 oder 100 Drohnen sei „schnell langweilig“, warnt Fischer.
Experten empfehlen Kombination
Kreativexperten wie Stefan Weil vom Atelier Markgraph sehen die Lösung in der Kombination beider Elemente. „Eine Kombination ist das Zauberwort“, bestätigt auch Feuerwerksexperte Fischer. Dabei könnten Drohnen die klassischen Effekte des Feuerwerks ergänzen.
Allerdings fehle bei reinen Drohnenshows „die Magie des Feuers und der Geräusche von Raketen“, gibt Weil zu bedenken. Eine gelungene Show müsse das „Archaische wie beim Feuerwerk und magische Poesie“ erzeugen.
Erste Erfahrungen in der Region
Während Koblenz bei "Rhein in Flammen" auf die Kombination setzt, geht Mainz bei der Johannisnacht einen anderen Weg: Dort wird das traditionelle Feuerwerk komplett durch eine Drohnenshow ersetzt - trotz doppelt so hoher Kosten.
Das Frankfurter Museumsuferfest dagegen hält am klassischen Feuerwerk fest. Eine große Lightshow habe es dort bisher nur bei besonderen Anlässen gegeben, teilt die Stadt mit.
