Weniger Straftaten in der Region Koblenz: Polizei zieht Bilanz für 2024

Die Zahl der Straftaten im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz ist 2024 deutlich gesunken. Auch die Aufklärungsquote stieg an, wie aus der Polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht.

Weniger Straftaten in der Region Koblenz: Polizei zieht Bilanz für 2024

Gute Nachrichten für alle Bürger aus Koblenz und Umgebung: Im Jahr 2024 ist die Zahl der Straftaten deutlich zurückgegangen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor, die das Polizeipräsidium am Dienstag vorstellte.

Insgesamt registrierte die Polizei im nördlichen Rheinland-Pfalz 66.082 Straftaten. Das sind 5.264 Fälle oder 7,4 Prozent weniger als noch 2023. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote von 60,7 auf 63,7 Prozent und liegt damit etwa im Landesdurchschnitt.

„Die deutliche Abnahme der Gesamtzahl der registrierten Straftaten sowie die gestiegene Aufklärungsquote zeigen, dass die Polizei sowohl im Bereich der Prävention als auch bei der Strafverfolgung unverändert gute Arbeit leistet“, sagte Behördenleiter Jürgen Süs.

Alle Tötungsdelikte aufgeklärt

Wie die Statistik zeigt, konnten alle 24 Tötungsdelikte inklusive der Versuche aufgeklärt werden. Für überregionales Aufsehen sorgte ein Fall in Montabaur, bei dem ein 37-Jähriger drei Familienangehörige getötet hatte. Der Täter wurde nach stundenlangem Einsatz schwer verletzt festgenommen, erlag später aber seinen Verletzungen.

Einen Rückgang verzeichnete die Polizei bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Ihre Zahl sank um 12,4 Prozent auf 1.746 Fälle. Auffällig sei laut Polizei, dass die Fallzahlen weiter steigen, bei denen das Internet als Tatmittel genutzt wird. Dem begegne man mit Schwerpunkt-Ermittlungen.

Mehr Körperverletzungen

Einen Anstieg gab es hingegen bei den Körperverletzungsdelikten. 8.251 Fälle bedeuten ein Plus von 338 Taten. Das führt die Polizei auch darauf zurück, dass sich das öffentliche Leben wieder auf Vor-Corona-Niveau bewegt. Ein Großteil der Taten ereignete sich im öffentlichen Raum. Die Aufklärungsquote lag wie im Vorjahr bei 89,7 Prozent.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche blieb mit 707 Fällen nahezu konstant. Die Aufklärungsquote lag bei 13,3 Prozent. Laut Stefan Heimes, Leiter Polizeieinsatz, werden die Taten oft von überörtlichen oder sogar länderübergreifenden Banden begangen. „Hier bleibt das vernetzte Zusammenwirken der Strafverfolgungsbehörden wichtig."

Deutlich weniger Sachbeschädigungen

Positiv entwickelten sich die Zahlen bei Sachbeschädigungen, die um 53,3 Prozent auf 3.546 Fälle sanken. Das führt die Polizei auf ein mit der Stadt Koblenz abgestimmtes Konzept „Saubere, sichere Stadt“ zurück.

Auch im Bereich der Drogenkriminalität wirkten sich 2024 erste Änderungen aus. Durch die Teillegalisierung von Cannabis im April sank die Zahl der Rauschgiftdelikte um 25,4 Prozent auf 4.927 Fälle. Reine Cannabisverstöße nahmen sogar um 63,2 Prozent ab.

Behördenleiter Süs zeigte sich insgesamt zufrieden. Die Bürger dürften sich darauf verlassen, dass „eine starke, kompetente und bürgernahe Polizei die Sicherheit gewährleistet“. Mit der Reform der Kriminalitätsbekämpfung 2024 in Rheinland-Pfalz sei ein wichtiger Grundstein gelegt, um auch neuen Kriminalitätsfeldern zu begegnen.