Zwischen Karnevalssamstag und Veilchendienstag tobt auf den Straßen und in den Gassen der Städte im Rheinland der Straßenkarneval. Quasi zur Einstimmung auf die heiße Phase der närrischen Session meldet sich in Koblenz der Fußball aus der Winterpause zurück und lockt das Publikum ins Stadion Oberwerth. Am Samstag ab 14 Uhr treffen die Stadtrivalen TuS Koblenz (Titelverteidiger und Pokalsieger 2017) und FC Rot-Weiss Koblenz (2018/damals noch als TuS Rot-Weiß Koblenz, 2021 und 2023) aufeinander.
Das Koblenzer Derby kennt dieses Mal keinen Favoriten
Dass es nicht nur im Karneval jeck zugehen kann, bewies zum Wochenbeginn im DFB-Pokal der Drittligist DSC Arminia Bielefeld. Die Westfalen ließen auf ihrem Weg ins Halbfinale den klar favorisierten Bundesligisten SV Werder Bremen (2:1) zurück. Ein Favorit ist im Koblenzer Viertelfinale auf Landesebene derweil nicht auszumachen. Zwölf Wochen ist es her, seit die TuS und die Rot-Weißen letztmals in Pflichtspielen auf dem Platz standen. Nach dem 3:0-Heimsieg gegen Viktoria Herxheim (TuS) und dem 1:1-Unentschieden beim SV Gonsenheim (Rot-Weiss) haben die Teams von TuS-Trainer Michael Stahl und seinem RW-Kollegen Fatih Cift nur eine eher durchwachsene Wintervorbereitung absolvieren können. Die strukturellen Bedingungen am gemeinsamen Trainings- und Spielort Oberwerth und die Platzverhältnisse dort waren in den zurückliegenden Wochen, nennen wir es herausfordernd.
Diese vier Spieler trugen bereits das Trikot beider Lokalrivalen
Dylan Esmel und Igor Blagojevic (jetzt TuS Koblenz) sowie Eldin Hadzic und Almir Ahmetaj (jetzt FC Rot-Weiss Koblenz) trugen bereits das Trikots beider Koblenzer Klubs. Hadzic, der von 2012 bis 2017 und von 2018 bis 2023 insgesamt 217 Spiele (6 Tore) für die TuS absolvierte, führt seit dieser Saison die Rot-Weißen als Kapitän aufs Feld. Gegen die TuS sieht der 32-Jährige seine Farben in einer günstigen Ausgangssituation. Gegenüber der Rhein-Zeitung sagte er: „Wir haben nicht den Erfolgsdruck wie das bei der TuS der Fall ist. Unsere junge und hungrige Mannschaft kann über 90 oder auch mehr Minuten Vollgas geben.“
Brüderduell Nazif Tchadjei (22) und Rachid Tchadjei (25)
Ein Brüderduell bekommen die Zuschauer, bei guten Wetter werden im ersten Pflichtspiel des Jahres 1500 bis 2000 im Oberwerth-Stadion erwartet, auch zu sehen. Nach seinem Winterwechsel vom Regionalligisten FC-Astoria Walldorf dürfte Nazif Tchadjei erstmals das TuS-Trikot überstreifen. Vom Oberligaabsteiger FC Cosmos Koblenz war der 22-Jährige im Sommer des vergangenen Jahres mit großen Ambitionen nach Walldorf gewechselt, konnte sich dort allerdings nicht wie erhofft in Szene setzen. Sein drei Jahre älterer Bruder Rachid Tchadjei ist seit Sommer 2024 bei Rot-Weiss und gehört dort zu den Stammspielern (22 Spiele, 9 Tore, 3 Vorlagen in der Oberliga und im Pokalwettbewerb). Ersetzen muss TuS-Trainer Stahl seinen besten Torjäger, Dylan Esmel (23, 11 Tore, 7). Der 26-Jährige zog sich im finalen Vorbereitungsspiel beim vom ehemaligen Trainer und Spieler der TuS, Uwe Kochinat, trainierten Drittligisten Rot-Weiß Essen (1:3) eine Schultereckgelenksprengung zu. Esmel fällt auf unabsehbare Zeit aus.
TuS Kirchberg und FSV Trier-Tarforst ermitteln Koblenzer Halbfinalgegner
Im Halbfinale wartet auf das am Samstag siegreiche Koblenzer Team der Sieger des Rheinlandligaduells zwischen dem TuS Kirchberg und dem FSV Trier-Tarforst. Die beiden weiteren Viertelfinalspiele: FC Blau-Weiß Karbach (Oberliga) - SV Eintracht Trier (Regionalliga), FV Engers - Sportfreunde Eisbachtal (beide Oberliga - alle drei Begegnungen werden am Mittwoch, 12. März, 19.30 Uhr, angepfiffen).