Am 21. September sind die Bürgerinnen und Bürger von Koblenz aufgerufen, einen neuen Oberbürgermeister zu wählen. merkurist.de stellt die Kandidaten vor und hat mit ihnen über ihre Motivation, ihre Ziele und ihre Sicht auf die Stadt gesprochen. Einer von ihnen ist CDU-Mann Ernst Knopp – IT-Experte, Familienvater und kommunalpolitisch engagierter Bewerber.
Der 56-Jährige lebt mit seiner Familie in Koblenz und kennt die Stadt aus vielen Perspektiven – als Bürger, Berufstätiger und Mitglied des Stadtrats. In die Politik kam Knopp vergleichsweise spät. Erst mit Anfang 40 stieg er bei der CDU in Wallersheim ein. Heute ist er unter anderem stellvertretender Vorsitzender der Fraktion im Stadtrat.
Beruflich arbeitet Knopp seit fast zwei Jahrzehnten als IT-Berater bei der Infor (Deutschland) GmbH und war zuvor in unterschiedlichen Positionen im IT-Umfeld tätig. Diese Erfahrung prägt seinen Blick auf Prozesse, Organisation und Digitalisierung – und ist ein zentraler Bestandteil seines Wahlprogramms.
Schwerpunkte: Sicherheit, Digitalisierung, Wohnraum
Der CDU-Kandidat richtet seinen Fokus auf Themen, die aus seiner Sicht viele Menschen bewegen. Besonders wichtig ist ihm die Sicherheit im öffentlichen Raum. Auch wenn die Statistiken keine akute Bedrohungslage zeigten, mangele es an sichtbarer Ordnung. Ob Vermüllung, Lärm oder Vandalismus – hier brauche es mehr Präsenz und konsequentes Handeln.
Ein zweiter Schwerpunkt liegt in der Digitalisierung. Bereits 2019 brachte Knopp einen Antrag zur Einrichtung eines städtischen IT-Beirats ein. Koblenz müsse digitale Kompetenz besser bündeln und für konkrete Projekte nutzen, etwa im Bürgerservice oder im Verkehrsmanagement.
Wohnen und Innenstadtentwicklung
Beim Thema Wohnen fordert Knopp schnellere Verfahren, weniger Bürokratie und neue Wege. Viele Projekte seien in der Planung, kämen aber nicht voran. Er schlägt vor, leerstehende Gewerbeflächen – wo möglich – in Wohnraum umzuwandeln und stärker mit privaten Investoren zusammenzuarbeiten.
Zugleich will er die Koblenzer Innenstadt stärken. Wohnen, Arbeiten und Verweilen sollen dort wieder attraktiver werden. Dazu schlägt der CDU-Politiker eine interdisziplinäre Taskforce vor, die gemeinsam mit Fachleuten ein neues Nutzungskonzept entwickelt.
Wirtschaft, Haushalt, Gesundheitsversorgung
In der Haushaltspolitik setzt Knopp auf mehr Konsequenz. Einnahmepotenziale müssten besser genutzt werden. Es sei nicht nachvollziehbar, dass Gebühren nicht erhoben würden, während gleichzeitig Steuern erhöht würden.
Auch die medizinische Versorgung liegt ihm am Herzen. Die Stadt müsse dafür sorgen, dass Koblenz für junge Ärztinnen und Ärzte attraktiver wird. Knopp schlägt Förderprogramme, Praxisräume oder medizinische Versorgungszentren vor. Ergänzend brauche es bezahlbaren Wohnraum für Fachkräfte in Pflege und Erziehung.
Politikstil: zuhören, analysieren, entscheiden
Knopp will gestalten statt verwalten. In der bisherigen Stadtpolitik erkennt er zu viel Moderation und zu wenig Umsetzung. Für ihn braucht Koblenz mehr Entscheidungsfreude – besonders in Fragen der Stadtentwicklung, Digitalisierung und Ordnung.
„Ich bin überzeugt, dass unsere Stadt mehr kann, wenn man bereit ist, Veränderungen wirklich umzusetzen“, sagt der CDU-Kandidat. Seine Devise: Probleme nicht nur benennen, sondern anpacken.