So will David Langner in Koblenz Oberbürgermeister bleiben

Am 21. September wählt Koblenz einen neuen Oberbürgermeister. Amtsinhaber David Langner (SPD) tritt erneut an und hat konkrete Pläne für die Stadt.

So will David Langner in Koblenz Oberbürgermeister bleiben

Am 21. September wird in Koblenz ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Vier Kandidaten stellen sich zur Wahl – darunter auch der amtierende Amtsinhaber David Langner. Merkurist hat mit den Bewerbern gesprochen und stellt sie in einer Serie vor: Wer sind sie? Was treibt sie an? Und welche Ziele verfolgen sie für Koblenz?

Seit sieben Jahren steht David Langner an der Spitze der Stadtverwaltung. Der 49-jährige SPD-Politiker lebt mit seiner Familie in Pfaffendorf und gilt als jemand, der seine Stadt kennt und sichtbar mitgestaltet. Ob bei Stadtfesten, im Karneval oder auf Bürgerversammlungen: Langner ist präsent, nahbar und ansprechbar.

Sein politischer Werdegang begann früh. Als Landtagsabgeordneter und später als Staatssekretär im Mainzer Sozialministerium sammelte er umfassende Erfahrungen in der Landespolitik. 2017 wurde er überraschend deutlich zum Oberbürgermeister gewählt.

Bilanz nach sieben Jahren: Mobilität, Ehrenamt, Kultur

Rückblickend auf seine bisherige Amtszeit hebt Langner besonders die Entwicklung im Bereich Mobilität hervor. Mit der Gründung der städtischen Verkehrsgesellschaft koveb habe Koblenz mehr Kontrolle über Fahrpläne, Taktung und Tarife erhalten. Auch der Radverkehr sei deutlich gestärkt worden. „Koblenz ist inzwischen die am besten bewertete Fahrradstadt in Rheinland-Pfalz“, betont er.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Ehrenamt. Koordinationsstellen, direkte Ansprechpersonen und mehr Unterstützung für Veranstaltungen sollen bürgerschaftliches Engagement sichtbar gestärkt haben. Auch die Kulturformate wurden erweitert – etwa mit „Electronic Wine“ oder der „Blauen Stunde“. Langner versteht solche Projekte als Beitrag zur Lebensqualität und zur Bindung von Fachkräften an die Region.

Mehrfach stand die Stadt auch vor akuten Herausforderungen: Pandemie, Energiekrise, Krieg in Europa. Vieles sei im Team gelöst worden – durch Investitionen in Sicherheit, Katastrophenschutz und die Modernisierung der Verwaltung.

Blick nach vorn: Wärmeversorgung, Wohnen, soziale Angebote

Für eine mögliche zweite Amtszeit setzt Langner auf Weiterentwicklung bestehender Strukturen. Besonders beim Wohnungsbau sieht er Handlungsbedarf. Zwar seien Baurechte geschaffen worden, doch viele Vorhaben kämen wirtschaftlich nicht voran. Hier will er neue Anreize schaffen und Verfahren beschleunigen.

Ein zentrales Zukunftsthema sieht er in der Wärmeversorgung. Die kommunale Wärmeplanung, die früh unter seiner Leitung angestoßen wurde, soll nun konkret umgesetzt werden. Ziel ist eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung – für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen.

Zudem will Langner neue Angebote gegen Vereinsamung schaffen. Quartiersbüros, generationenübergreifende Begegnungsräume und wohnortnahe Initiativen sollen den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Dabei geht es ihm nicht um den Ersatz bestehender Vereine, sondern um zusätzliche, niedrigschwellige Möglichkeiten der Teilhabe.

Kommunalpolitik mit Bodenhaftung

Langner sieht Koblenz als Stadt mit stabiler wirtschaftlicher Basis. Behörden, Bundeswehr, Versicherungen und mittelständische Unternehmen bilden ein solides Fundament. Die Erfahrungen der Bundesgartenschau 2011 hätten gezeigt, wie solche Großprojekte Stadtentwicklung und Selbstverständnis beflügeln können. Die kommende BUGA 2029 soll nach seiner Vorstellung ähnliche Impulse geben.

Politisch beschreibt sich der SPD-Politiker, der parteiunabhängig antritt und von mehreren Parteien unterstützt wird, als pragmatisch, lösungsorientiert und offen für Zusammenarbeit –über Parteigrenzen hinweg. „Es gibt noch viel zu tun. Und ich möchte diesen Weg gerne weiter mitgestalten“, sagt Langner.