David Dasbach (Die PARTEI) will Koblenz klimaneutral und lebendig gestalten

David Dasbach tritt für "Die PARTEI" mit Unterstützung der Linken bei der Koblenzer OB-Wahl an – Der Lehrer hat klare Vorstellungen, wie die Stadt sich entwickeln soll

David Dasbach (Die PARTEI) will Koblenz klimaneutral und lebendig gestalten

Am Sonntag, 21. September, wird in Koblenz ein neuer Oberbürgermeister gewählt. David Dasbach tritt für „Die PARTEI“ an. Seine Kandidatur wird zudem unterstützt von der Koblenzer Linken. Merkurist hat den 46-jährigen Gymnasiallehrer (Bildende Kunst/Deutsch) und Familienvater (zwei Kinder) aus Lützel zu den wichtigsten Themen in und für die Stadt Koblenz befragt.

Stadtentwicklung und Zukunftsvision

Eine klimaneutrale und gleichzeitig „ein bisschen verrückt mutige“ Stadt – so stellt sich David Dasbach das Koblenz der Zukunft vor. Er möchte die Stadt bis 2035 zur „Schwammstadt“ entwickeln. „Meine Vision für Koblenz 2035 ist eine Schwammstadt, nicht im Sinne von wir saugen alles auf, was von Mainz übrig bleibt, sondern im ökologischen Sinn. Konkret bedeutet das: Begrünte Dächer, entsiegelte Flächen und Bäume statt Betonwüsten sollen das Stadtbild prägen. Wenn der Himmel uns mal wieder seine ganze Aufmerksamkeit schenkt, dann nehmen wir das Wasser auf und geben es langsam wieder ab. Das ist nachhaltig und sieht auch einfach schöner aus.“

Weniger „Blechlawine“, mehr Grün

Auch beim Verkehr plant der Lehrer Veränderungen: „Weniger Blechlawine am Deutschen Eck, mehr Platz für Fahrräder, Fußgänger und kluge Sharing-Konzepte", hat Dasbach im Sinn. Er will sukzessive Tempo 30 in allen Wohngebieten einführen und Radstraßen ausbauen.

Bezahlbarer Wohnraum als Priorität

Ein weiteres zentrales Thema ist für ihn bezahlbares Wohnen. „Wohnen darf in Koblenz kein Luxus sein“, betont der Kandidat. Er setzt auf gemeinwohlorientierten Wohnungsbau und will Spekulation einen Riegel vorschieben. Sein Ziel: „Nicht die zehntausendste Eigentumswohnung mit Rheinblick, sondern bezahlbarer, nachhaltiger Wohnraum für alle Generationen.“

Digitalisierung und Bildung

Als Lehrer liegt Dasbach die Bildung besonders am Herzen. Er möchte die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Hochschulen und Forschungseinrichtungen intensivieren. Auch die Digitalisierung der Verwaltung will er vorantreiben. „Koblenz ist bei der digitalen Verwaltung ungefähr da, wo das Faxgerät sich immer noch für unverzichtbar hält“, kritisiert er den Status quo.

Perspektiven für die Innenstadt

Für die Innenstadt sieht der Kandidat neue Chancen: Leerstehende Gebäude könnten nicht nur den Wohnungsmarkt entlasten, sondern auch Raum für Kulturprojekte und Start-ups bieten. Seine Vision für Koblenz fasst er so zusammen: „Eine Stadt, die klimaneutral, sozial und lebendig ist. Und wenn es dabei ein bisschen Spaß macht, ist das nur ein Bonus.“

Lebensqualität in allen Stadtteilen weiterentwickeln

Für David Dasbach umfasst Lebensqualität weit mehr als die Nähe zur Innenstadt. „Jeder Stadtteil ist mehr als nur eine Haltestelle auf dem Weg in die Innenstadt. In Lützel, Arenberg oder Horchheim soll man genauso gerne leben wie am Jesuitenplatz. Dafür brauchen wir gute Nahversorgung, sichere Wege für Rad und Fuß, eine verlässliche Verkehrsanbindung auch abends und Parks sowie Plätze, die man gerne nutzt.“

Dazu gehört für ihn auch die Klimaqualität. „Bäume, Grünflächen und Schatten gehören überall hin, nicht nur in die Altstadt. Mein Ziel: Ein Koblenzer Mosaik, in dem jeder Stadtteil in seiner eigenen Farbe glänzt – und zusammen ein lebensfrohes, klimafreundliches Ganzes ergibt.“

Führungsrolle des Oberbürgermeisters

„Für mich gehören Verwaltung und politische Führung zusammen wie Kaffeefilter und Kaffeemaschine: Das eine geht ohne das andere nicht. Ein Oberbürgermeister kann große Visionen haben, aber wenn die Verwaltung sie nicht umsetzt, bleibt am Ende nur heiße Luft – und wer will bei den Sommertemperaturen heiße Luft in Koblenz?“

Zu den Interviews mit den Oberbürgermeisterkandidaten David Langner und Ernst Knopp geht es hier: David Langner & Ernst Knopp.