Der Deko-Händler Depot ist zurück im Gewerbepark Mülheim-Kärlich. Wie der Gewerbepark mitteilt, hat die neue Filiale am Mittwoch, 29. Oktober, in der Industriestraße 32 eröffnet. Für das Unternehmen ist es ein Neustart an dem Standort, nachdem die vorherige Filiale im Zuge einer bundesweiten Insolvenz schließen musste.
Der neue Laden präsentiert sich in einem frischen Konzept und bietet als Besonderheit eine integrierte Verkaufsfläche der Schmuckmarke „Bijou Brigitte“. Die frühere Depot-Filiale befand sich in der Industriestraße 49 und war im Zuge der Unternehmenskrise aufgegeben worden.
Radikaler Schrumpfkurs und Neustart
Die Gries Deco Company, zu der Depot gehört, hatte im Juli 2024 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Im April 2025 kündigte Eigentümer Christian Gries, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete, einen radikalen Schrumpfkurs an. Bundesweit wurden fast 100 der damals noch rund 285 Filialen geschlossen, wovon etwa 2.000 Mitarbeiter betroffen waren.
„Wir können unser Geschäft wieder auf Erfolgskurs bringen, indem wir die Kosten gezielt optimieren und Depot neuen Schwung verleihen. Das ist die einzige Chance zu überleben“, erklärte Gries damals. Ziel sei es, mit 150 bis 180 Geschäften und einem stärkeren Online-Handel einen Neustart zu wagen.
Neue Strategie gegen Temu und Co.
Als Grund für die Schwierigkeiten nannte der Eigentümer den starken Wettbewerb. „Günstigere Alternativen im Einzelhandel und Online haben uns den Rang abgelaufen“, sagte Gries. Vor allem Online-Marktplätze wie Temu und Discounter wie Action setzen der Branche zu. Mit einer neuen Strategie will Depot nun gegensteuern. „Wir müssen Trends schneller aufspüren und in die Läden bringen“, kündigte Gries an.
Dabei setzt das Unternehmen auch verstärkt auf den Online-Handel. Produkte sollen künftig früher online verfügbar sein und teilweise direkt aus Asien an die Kunden versendet werden. Neben den Filialen betreibt Depot auch weiterhin kleine Verkaufsflächen in Supermärkten wie Rewe und Edeka. Während in Österreich das Filialnetz verkleinert wurde, wurden in der Schweiz alle Standorte geschlossen.