Wer in Koblenz in Rente geht, kann keine großen Sprünge machen. Eine aktuelle Statistik der Deutschen Rentenversicherung zeigt, dass die Renten an Rhein und Mosel im Schnitt hinter denen anderer Regionen und Kreise in Rheinland-Pfalz zurückbleibt.
Männliche Rentner bekamen im vergangenen Jahr in Koblenz nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen 1261 Euro netto im Monat an Altersrente (ohne Erwerbsunfähigkeits- und Witwenrenten) ausgezahlt. Der Durchschnitt in Rheinland-Pfalz lag dagegen bei 1472 Euro – also mehr als 200 Euro höher. Für Frauen sieht die Bilanz besser aus: Während im Schnitt in Rheinland-Pfalz 863 Euro gezahlt werden, waren es in Koblenz 896 Euro.
Renteneintritt 2024 – Diese Gruppe steht schlechter da
Schlechter stehen Senioren da, die erst im vergangenen Jahr in Rente gegangen sind. Beim sogenannten Rentenzugang lag die Altersrente im Schnitt bei Männern nur bei 1196 Euro, gut 200 Euro niedriger als im rheinland-pfälzischen Durchschnitt von 1398 Euro. Neu-Rentnerinnen in Koblenz bekamen 956 Euro – 26 Euro mehr als der Landesschnitt von 930 Euro.
Auch im Vergleich mit den Nachbarkreisen stehen die Koblenzer Rentner zum Teil schlechter da. Bei den Männern haben die Rentner im Westerwaldkreis mit 1474 die höchsten Altersrenten, dahinter liegen die aus Neuwied mit 1473 Euro sowie die Kreise Mayen-Koblenz (1439 Euro), Ahrweiler (1429 Euro) und Cochem-Zell (1348 Euro). Renten-Schlusslicht ist die Stadt Koblenz mit 1261 Euro.
Bei den Frauen liegt Koblenz mit 896 Euro Altersrente vorn, dahinter liegen die Rentnerinnen in Ahrweiler (885 Euro), Neuwied (870 Euro) und im Westerwaldkreis (817 Euro). Am wenigsten erhalten die Rentnerinnen im Kreis Cochem-Zell mit 778 Euro.
Gründe für die unterschiedlichen Rentenhöhen sind überwiegend Zeiten der Arbeitslosigkeit in der Erwerbsphase – und bei Frauen der zeitweise Ausstieg aus dem Arbeitsleben wegen der Kindererziehung.
Viele Rentner brauchen zusätzlich Bürgergeld
Erschütternd ist auch die hohe Zahl von Senioren, die wegen ihrer niedrigen Rente zusätzlich Bürgergeld erhalten. So bekamen Ende 2023 in Koblenz 1670 Rentner zusätzlich Bürgergeld, um den Lebensunterhalt zu finanzieren. In Neuwied waren es 1530, im Kreis Mayen-Koblenz 1450. Damit waren in Koblenz 5,4 Prozent der Rentner und 5,9 Prozent der Rentnerinnen zusätzlich auf Bürgergeld angewiesen. Das ist deutlich mehr als im Landesschnitt. Der lag für Männer bei 2,2 Prozent und für Frauen bei 3 Prozent.
Beamtenpensionen sind nicht erfasst
Nicht erfasst sind in dieser Statistik die Bezüge der Ruhestandsbeamten und -beamtinnen. Die durchschnittliche Beamtenpension lag bundesweit im Jahr 2024 bei 3.240 Euro brutto pro Monat. Spezifische Zahlen gibt es dazu für Koblenz nicht, da die Daten nicht stadtbezogen erfasst werden. Es gibt allerdings einen Anhaltspunkt für die allgemeine Höhe: Der Ruhegehaltssatz steigt mit der Dienstzeit und erreicht nach 40 Jahren den Höchstsatz von 71,75 % des letzten Bruttogehalts.