1.000 Hinweise im Fall Weitefeld – welche Rolle sie jetzt in den Ermittlungen spielen

Nach dem Tötungsdelikt in Weitefeld haben Polizei und Staatsanwaltschaft neue Hinweise erhalten, Gerüchte zum Militärhintergrund des Verdächtigen zurückgewiesen und informieren über einen beantragten, aber nicht abgeholten Reisepass.

1.000 Hinweise im Fall Weitefeld – welche Rolle sie jetzt in den Ermittlungen spielen

Nach der Ausstrahlung von „Aktenzeichen XY… ungelöst“ am Mittwochabend haben Polizei und Staatsanwaltschaft in Koblenz rund 90 neue Hinweise zum Tötungsdelikt vom 6. April 2025 in Weitefeld erhalten. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der eingegangenen Hinweise auf über 1.000. Die Ermittlungsbehörden analysieren die neuen Erkenntnisse intensiv und setzen ihre Suche nach dem Tatverdächtigen unvermindert fort.

Neue Hinweise, neue Suche

Die Ermittler führten am Donnerstag großangelegte Suchmaßnahmen durch. Ziel war es, mögliche Spuren oder Informationen zu sichern, die zur Ergreifung des gesuchten Tatverdächtigen beitragen könnten. Die Ergebnisse dieser Maßnahmen werden aktuell ausgewertet. Die Ermittlungen laufen mit Hochdruck weiter, eine Festnahme steht jedoch weiterhin aus.

Fakten zu Militärdienst und Ausreise

Im Zuge der Ermittlungen haben Polizei und Staatsanwaltschaft auf Gerüchte reagiert, wonach der Tatverdächtige eine militärische Spezialeinheit in Kasachstan durchlaufen habe. Nach polizeilichen Erkenntnissen war die Person jedoch lediglich zwei Jahre in den 1990er-Jahren als Kraftfahrer bei der Armee tätig. Eine Spezialausbildung könne nicht bestätigt werden.

Zudem wurde bekannt, dass der Beschuldigte im März 2025 bei der zuständigen Ordnungsbehörde einen neuen Reisepass beantragt hat. Den Pass holte er jedoch nicht ab. Konkrete Hinweise auf eine Flucht ins Ausland liegen nicht vor – ausgeschlossen wird sie dennoch nicht.

Keine Hinweise zu Motiv oder Beziehung

Zur Beziehung zwischen dem Tatverdächtigen und den Opfern gibt es laut Ermittlungsstand keine gesicherten Erkenntnisse. Auch ein klares Motiv ist bislang nicht bekannt. Alle Hinweise auf mögliche persönliche Verbindungen werden geprüft, eine Bewertung sei aber noch nicht abgeschlossen. Die Behörden betonen, dass sie zu inneren Beweggründen derzeit keine tragfähigen Aussagen treffen können und auf Spekulationen verzichten wollen.

Polizei bittet weiter um Hinweise

Zur Unterstützung der Fahndung hat die Staatsanwaltschaft Koblenz eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Hinweise zur Person oder zum Aufenthaltsort des Tatverdächtigen können unter der Telefonnummer 0261/103-50399 gemeldet werden.

Die Polizei zeigt weiterhin starke Präsenz in Weitefeld. Eine Anlaufstelle vor der örtlichen Grundschule ist täglich von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ermittlungsbehörden nehmen die Verunsicherung der Bevölkerung ernst und wollen durch Sichtbarkeit Vertrauen schaffen.