Nach dem Messerangriff (wir berichteten) auf einen 22-Jährigen in Koblenz-Rauental am 14. März gibt es eine überraschende Wende: Das Opfer sitzt inzwischen selbst in Untersuchungshaft. Das hat die Staatsanwaltschaft Koblenz der Rhein-Zeitung auf Anfrage mitgeteilt.
Bei dem Opfer handelt es sich laut Oberstaatsanwalt Thomas Büttinghaus um einen 22-jährigen Albaner ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Er war am Abend des 14. März gegen 20 Uhr von einem Passanten beim Saarkreisel aufgefunden worden - mit mehreren Stichverletzungen. Rettungskräfte hatten ihn in ein Krankenhaus gebracht.
Drogen in Tatortnähe gefunden
In Tatortnähe hatte die Polizei eine größere Menge Betäubungsmittel sichergestellt, die nach derzeitigem Kenntnisstand dem 22-jährigen Opfer gehören dürften. Der Mann befindet sich laut Staatsanwaltschaft deshalb inzwischen wegen Verdachts auf Drogenhandel in Untersuchungshaft in einer JVA in Rheinland-Pfalz.
Ob ein Zusammenhang zwischen dem Messerangriff und dem Drogenfund besteht, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Laut Staatsanwaltschaft gebe es bislang keine Hinweise auf einen extremistischen oder terroristischen Hintergrund. Auch sei es eher unwahrscheinlich, dass das Opfer zufällig ausgewählt wurde.
Die Kripo Koblenz sucht weiter nach Zeugen, die am Tattag zwischen 19 und 20 Uhr in der Franz-Weis-Straße Beobachtungen gemacht haben, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten. Hinweise nimmt die Polizei unter 0261/92156390 entgegen.