Die Pläne für einen Neubau des Mons-Tabor-Bades in Montabaur werden konkreter. Wie die Verbandsgemeinde Montabaur mitteilt, haben die Haupt- und Finanzausschüsse von Stadt und Verbandsgemeinde gemeinsam für einen Neubau gestimmt.
Vorgesehen sind demnach eine Rutsche, ein Drei-Meter-Sprungturm, ein Kursbecken, ein Schwimmerbecken mit vier bis sechs Bahnen, ein Nichtschwimmerbereich sowie ein Kleinkinderbecken. Die Gremien behalten sich jedoch vor, auf Teile der Ausstattung zu verzichten, sollten die Baukosten zu hoch ausfallen. Als nächstes müssen der Stadt- und der Verbandsgemeinderat über das Vorhaben abstimmen.
Neubau soll bei laufendem Betrieb entstehen
Ein Neubau ist aus Sicht der Verwaltung unumgänglich, da das bestehende Bad stark veraltet ist. Das Gebäude stammt aus den 1960er-Jahren und die Badtechnik ist marode. Einige Komponenten laufen laut den Verantwortlichen „auf der letzten Rille“, ihr Ausfall könnte eine sofortige Schließung bedeuten. Die Rutsche ist bereits außer Betrieb, da sich das Material auflöst und Splitter bildet. Eine Sanierung wäre unwirtschaftlich und würde eine mehrjährige Schließung erfordern.
Der Neubau soll auf dem hinteren Teil des Geländes entstehen, während der Betrieb im alten Bad so lange wie möglich weiterläuft. Nach Fertigstellung des neuen Bades wird das alte geschlossen. Um die hohen Kosten für einen Abriss zu vermeiden, soll für das alte Gebäude eine neue Nutzung gefunden werden, etwa als Freizeit- oder Kultureinrichtung. Ideen und Investoren hierfür werden noch gesucht.
Im Vorfeld wurden bereits verschiedene Nutzergruppen wie Schulen, Familien und Kursanbieter nach ihren Wünschen befragt. Die Stadt Montabaur wünscht sich ein attraktives Bad für Familien mit Attraktionen wie einem Sprungturm und einer Wasserrutsche. Ob das Freibad erhalten bleibt, ist aufgrund des hohen Betriebsaufwands noch unklar, auch wenn das Edelstahlbecken in gutem Zustand ist.
Hohe Kosten und die nächsten Schritte
Je nach finaler Ausstattung werden die Projektkosten auf 37,5 bis 52,5 Millionen Euro geschätzt. Diese Summe müsste vollständig über Kredite finanziert werden, was Zinskosten in Millionenhöhe nach sich zieht. Der jährliche Zuschussbedarf für den Betrieb würde dadurch von derzeit rund einer Million auf bis zu 5,25 Millionen Euro steigen. Die Stadt Montabaur hat zugesagt, sich künftig mit 25 Prozent an diesen Kosten zu beteiligen. Die Verbandsgemeinde macht allerdings deutlich, dass der Neubau nur mit erheblichen Fördermitteln von Land und Bund realisiert werden kann.
Der Zeitplan sieht vor, 2026 einen Architektenwettbewerb durchzuführen und 2027 die Planung zu vertiefen. Nach einem finalen Beschluss der Gremien könnte der Bau 2028 beginnen. Der bekannte Name „Mons-Tabor-Bad“ soll für den Neubau erhalten bleiben.
Weitere Informationen und ein FAQ zum geplanten Neubau stellt die Verbandsgemeinde Montabaur auf ihrer Website bereit.