Koblenzer Weindorf schließt bald seine Pforten

Das historische Weindorf am Rheinufer feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Doch ausgerechnet im Jubiläumsjahr steht eine längere Schließung bevor.

Koblenzer Weindorf schließt bald seine Pforten

Eine Ära geht zu Ende: Das beliebte Koblenzer Weindorf wird Ende September vorübergehend seine Pforten schließen. Wie der aktuelle Pächter Roberto Möckel mitteilt, hat die Koblenz Touristik als städtischer Eigentümer den Pachtvertrag im Frühjahr gekündigt.

Sanierung steht bevor

Grund für die Schließung sind dringend notwendige Sanierungsarbeiten an den in die Jahre gekommenen Gebäuden und der Technik. Wie lange diese dauern werden, ist noch unklar. Zwar wurde Möckel angeboten, sich nach der Sanierung wieder um einen neuen Pachtvertrag zu bewerben, eine gesicherte Perspektive gibt es für den 52-Jährigen aber nicht.

Letzte Chance für Besucher

Bis zum 30. September können Gäste das Weindorf noch besuchen. „Wir möchten den Koblenzern und den Touristen viele Möglichkeiten geben, die Atmosphäre vor der voraussichtlich längeren Baupause nochmal zu erleben“, sagt Möckel. Deshalb habe man jetzt auch an den bisherigen Ruhetagen Montag und Dienstag ab 17 Uhr geöffnet.

Haus-Flohmarkt im Oktober

Im Oktober wird Möckel dann an allen Wochenenden jeweils von 12 bis 18 Uhr einen Haus-Flohmarkt veranstalten. Das gesamte Inventar gehöre zu seinem Eigentum und da eine Einlagerung kostenaufwändig wäre, wolle er möglichst viel davon veräußern.

Das Weindorf wurde am 8. August 1925 zur "Reichsausstellung Deutscher Wein" gegründet. Das Gebäude-Ensemble am Rheinufer besteht aus vier typischen Winzerhäusern, die verschiedene deutsche Weinregionen repräsentieren. Auf dem Gelände befindet sich auch der kleinste Weinberg Deutschlands: Das "Schnorbach Brückstück" mit rund 750 Rebstöcken auf etwa 1500 Quadratmetern.