Auch knapp drei Monate nach dem Dreifachmord an einer Familie aus Weitefeld im Landkreis Altenkirchen bleibt der Tatverdächtige Alexander Meisner verschwunden. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, gibt es trotz weltweiter Fahndung keine Hinweise darauf, dass der 61-Jährige ins Ausland geflohen ist.
Unklar ist auch, ob Meisner überhaupt noch am Leben ist. Die Ermittler verfolgen daher beide Möglichkeiten. Zuletzt hatte die Polizei das Haus des mutmaßlichen Täters in Elkenroth wieder freigegeben (wir berichteten).
Mysteriöse Aktivitäten im Internet
Jetzt sorgen Aktivitäten auf Meisners Profil bei der russischen Social-Media-Plattform ok.ru für Aufsehen. Dort sind auch nach der Tat wiederholt sogenannte digitale Grußkarten aufgetaucht - kitschige Bilder mit Sprüchen, Blumen- und Taubenmotiven.
Laut Medienberichten von unter anderem der "Bild"-Zeitung und "t-online" wurden insgesamt 17 solcher Grüße an verschiedene Personen verschickt. Zuletzt gingen am 22. Juni gleich fünf dieser digitalen Karten an eine Tatiana im sibirischen Nowosibirsk. Eine der Grußkarten zeigt weiße Tauben mit dem Schriftzug „Guten Morgen! Frieden und Gutes für alle!“.
Ermittler prüfen Aktivitäten
Den Ermittlern ist das Social-Media-Profil von Alexander Meisner bekannt. Ob die digitalen Grüße tatsächlich von ihm stammen, lässt sich jedoch nicht eindeutig klären. Der zuständige leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler erklärte gegenüber der "Bild"-Zeitung: „Die IT-technische Bewertung hat ergeben, dass aus dem Erscheinen der Grußkarten kein verlässlicher Rückschluss auf den Versandzeitpunkt gezogen werden kann. Denkbar ist auch, dass ein Dritter sich den Account zunutze macht bzw. gemacht hat.“
Der 61-jährige Meisner steht unter Verdacht, am 6. April eine dreiköpfige Familie in deren Haus in Weitefeld getötet zu haben. Die Tat hatte in der Region für große Erschütterung gesorgt. Wochenlang herrschte in den Ortschaften rund um Weitefeld und Elkenroth Unruhe und Sorge.