Das Nachrichtenportal t-online erhebt schwere Vorwürfe gegen die Döner-Kette "Mangal x LP10" von Ex-Fußballstar Lukas Podolski. Es berichtet über angeblich gravierende Hygienemängel in zahlreichen Filialen. Podolski dementiert die Anschuldigungen.
Laut Recherchen von t-online sollen Lebensmittelkontrollbehörden in über der Hälfte der "Mangal"-Filialen Verstöße gegen Hygienestandards festgestellt haben. Konkret ist von Schmutz, unzureichender Personal- und Raumhygiene sowie Schädlingsbefall die Rede. In mehreren Filialen seien Mitarbeiter ungeschult gewesen oder hätten dies nicht nachweisen können, heißt es in dem Bericht. Eine Filiale sei angeblich über ein Jahr nicht bei den Behörden gemeldet gewesen.
Podolski weist Vorwürfe zurück
Lukas Podolski hat die Vorwürfe von t-online über eine Medienrechtskanzlei bereits zurückgewiesen. Die Berichterstattung wäre "nach derzeitigem Kenntnisstand eindeutig rechtswidrig", zitiert t-online aus einem Schreiben der Kanzlei. Es sei davon auszugehen, dass die Recherchen "der Reputation meiner Mandantschaft lediglich Schaden zufügen sollen". Für ein Interview stand Podolski t-online nicht zur Verfügung.
Auf seiner Webseite wirbt der Fußballstar eigentlich mit höchsten Qualitätsstandards für seine Döner-Kette. Die Zutaten müssten "immer frisch und von hoher Qualität sein", heißt es dort. Ein Sprecher von Podolskis Franchise-Unternehmen räumte laut t-online aber ein, dass das Hygienekonzept weiterhin eine "Baustelle" sei. Aufgrund der starken Expansion habe man den Fokus darauf verloren. Man lerne aber aus den Fehlern.
Angeblich Ekel-Funde in mehreren Filialen
Besonders prekär waren die Zustände laut t-online in Podolskis erster Filiale am Kölner Chlodwigplatz. Bereits ein Jahr nach Eröffnung stellten Kontrolleure im April 2019 fest, dass weder ein Hygienekonzept noch Gesundheitszeugnisse und Schulungen für alle Mitarbeiter nachgewiesen werden konnten. Ein Jahr später dann der Tiefpunkt: Mäusebefall, Kontaminationsgefahr für Lebensmittel durch mangelnde Hygiene, fehlende Reinigung. Auch 2024 befand sich die Küche laut Kontrolleuren „in keinem guten hygienischen Zustand“.
Ähnliche Zustände herrschten auch in anderen Filialen. In Köln, Bonn, Koblenz, Bochum, Düsseldorf, Hürth und Essen wurden zeitweise Mängel an den Handwaschbecken festgestellt. Eine Filiale am Kölner Heumarkt wurde über ein Jahr lang gar nicht erst bei den Behörden angemeldet. In Köln-Nippes fanden die Lebensmittelkontrolleure über Jahre hinweg Ekelzustände vor, von verunreinigten Sauceneimern über zu hohe Kühltemperaturen bis hin zu "schimmelartigen Belägen" in der Spülmaschine. Auch hier gab es Mäusebefall.
Ob an den Vorwürfen etwas dran ist, ist derzeit unklar. Podolski bestreitet die Darstellung von t-online vehement und spricht von rufschädigenden Recherchen. Sein Unternehmen kündigte an, die Hygienestandards in den Filialen durch externe Kontrollen überprüfen zu lassen. Dann wird sich zeigen, wie es tatsächlich um die Sauberkeit in Poldis Döner-Imperium bestellt ist.